Kochen lernen zum Sprachenlernen nutzen?

Sprachen und Kochen lernen: Was die Forscher sagen …

Sollten Sie noch Zweifel daran haben, dann nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass Forscher auf den Gebieten Linguistik und Informatik der Universität Newcastle gerade an dieser Lernmethode und ihren Vorteilen gearbeitet haben. Zum Beweis des Funktionierens der Methode wurden eigens Französischkurse entwickelt.

Darin werden die Kochanweisungen über einen Computer gegeben, wodurch der Ablauf an ein Navigationssystem erinnert und wobei es sich aber um ein ausgeklügeltes Kommunikationssystem handelt. Laut den Forschern kommunizieren digitale Bewegungssensoren in Utensilien, Zutatenbehältern und andere Gegenständen mit dem Computer, um sicherzustellen, dass die richtigen Anweisungen zur richtigen Zeit gegeben werden oder um den Köchen bzw. Lernenden eventuelle Fehler mitzuteilen. Der Benutzer kann die Anlage so einstellen, dass Informationen entweder wiederholt oder ins Englische übersetzt werden.

Diese Lernmethode basiert übrigens auf dem Ansatz des Task-Based Language Learning (dt. aufgabenorientiertes Sprachtraining). Bei dieser Methode erhält man Anweisungen in einer anderen Sprache und muss bestimmte Aufgaben ausführen. Die Technik hat sich in der Vergangenheit bereits als wirksam erwiesen. Jedoch wurde sie bisher nie mit einer Aktivität wie dem Kochen verbunden.

Bestimmt verstehen Sie auch die Motivation der Forscher an dem Projekt … Da die Bedeutung der Methode nachgewiesen wurde, ergründen die Wissenschaftler nun die kommerziellen Nutzungsmöglichkeiten ihres entwickelten Produktes (genauer gesagt der Sensoren in den Utensilien usw.).

Die Küche – ein Ort des Austausches

Zweifelsohne ist die Küche ein Ort, an dem die Kommunikation von großer Bedeutung ist sowie ein Ort des regen Austausches. Alles in allem also sehr vorteilhafte Voraussetzungen fürs Sprechen und Sprachenlernen. Aber natürlich reicht ein (virtueller) Kochkurs allein nicht zum Erlernen einer neuen Sprache aus.

Um eine Sprache richtig zu lernen, ist das Studium der Sprache inklusive dem schriftlichen Teil unumgänglich (für das Lernen von Vokabeln eignen sich ja die MosaLingua Apps bestens). Die Küche bleibt daher auch eher ein Ort zum Experimentieren als ein Lernort – aber als ergänzender Lernort kann sie sich sicher behaupten!

Kochen lernen und dabei (mit vollem Mund) Englisch sprechen

Mehr und mehr Kochstudios bieten heutzutage auch Kochkurse in einer Fremdsprache an. Für Veranstaltungen in Deutschland in Bezug auf die englische Küche kann man sich beispielsweise:

• auf der Webseite discover Great Britain informieren oder
• an diverse Volkshochschulen wenden.

Googlen Sie doch einfach mal nach „Kochkurs + Ihre Zielsprache + Ihre Stadt„.

Wenn Sie ins Ausland reisen, stehen die Chancen gut, dass Sie vor Ort einen Kochkurs belegen können. Manchmal sind diese auch extra auf Sprachlernende zugeschnitten, so zum Beispiel bei Langueonze in Toulouse, wenn Sie sich für französische Rezepte interessieren. Sind Ihre Sprachkenntnisse schon fortgeschritten, können Sie ja auch einfach an einem Kochkurs vor Ort für Einheimische teilnehmen.

Argumente, die für das Sprachen lernen in der Küche sprechen

Warum scheint die Verbindung des Kochens mit dem Lernen von Sprachen so zu boomen, wenn man sich die Kursangebote ansieht? Kochen ist eine unterhaltsame Aktivität und es gibt in der Tat viele Vorteile, gleichzeitig eine neue Sprache zu lernen:

• Man lernt neues Vokabular wie Grammatik (in Aktion).
• Das Verbinden von Handlungen mit Wörtern hilft beim Einprägen. 
• Man traut sich durch das Lernen in einer lockeren Atmosphäre viel eher selbst das Wort zu ergreifen. (Und Sie wissen ja bereits, wie wichtig das Sprechen fürs Sprachenlernen ist …)
• Das „Lernen in Aktion“ bietet den Vorteil, dass man seine neuen Kenntnisse auch gleich anwenden kann.
• Man lernt neben der Sprache eine neue Kultur kennen: also die Lebensart, Gastronomie, Landwirtschaft … eines Landes.