Das Erasmus-Auslandssemester sollte wie jede Reise vorbereitet werden. Wenn Sie vorhaben, im Ausland zu studieren, dann geht es nicht nur darum, seinen Flug zu buchen, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen und seine Koffer zu packen … Es ist auch ratsam, sich auf das Studium in einer Fremdsprache vorzubereiten. Ein gutes Sprachniveau reicht nicht aus, um den Kursen der Professoren zu folgen und Notizen zu machen: dafür braucht man insbesondere ein gutes Ohr. Um Ihnen dabei zu helfen, Ihres zu schärfen, gebe ich Ihnen im Folgenden ein paar Tipps, die mir als Italiener geholfen haben, mein Auslandsstudium in Frankreich gut vorzubereiten.
Letztes Update: 25. September 2024
Sie haben sich dazu entschlossen, ein Semester oder länger im Ausland zu studieren, zum Beispiel im Rahmen des Erasmus Programms? Zunächst einmal möchte ich Ihnen zu diesem Schritt gratulieren. Erstens, weil ich selbst zwei Mal diese Erfahrung machen durfte. Zweitens, weil die Möglichkeit, an einem universitären Austauschprogramm teilzunehmen, unersetzlich ist (in Bezug auf das Studium sowie für die Lebenserfahrung ganz allgemein).
7 Tipps wie Sie sich sprachlich auf ein Erasmus-Auslandssemester vorbereiten
Sofern Sie schon ein wenig Kenntnisse in der Sprache des Ziellandes besitzen, ist das schon mal ein guter Anfang. So können Sie durch die Straßen spazieren und gemütlich ein wenig mit Einheimischen plaudern, eine Unterkunft finden oder ohne Schwierigkeiten ein Bier in einer Bar bestellen. Aber sprechen Sie gut genug, um auf dieser Sprache studieren zu können? Das ist eine andere Sache. Einer Vorlesung auf einer Fremdsprache zu folgen ist nicht das gleiche, wie einer Konversation mit netten Menschen in einer Bar zu folgen. Genauso wie das Lesen eines Romans nicht vergleichbar mit dem Lesen von Straßennamen oder U-Bahn-Stationen ist. Und wenn es um die Notizen zu einer Vorlesung an der Uni geht …. Dann handelt es sich um eine ganz spezielle Prüfung. Aber keine Sorge, ich habe meine Ratschläge, um Sie auf ein Auslandsstudium vorzubereiten, hier aufgelistet:
1. Tauchen Sie in die Welt Ihrer Zielsprache ein
Die erste Sache, die es zu tun gilt, besteht meiner Meinung nach darin, sein Ohr darauf vorzubereiten, ausschließlich die Zielsprache zu hören. Wie das? Indem man jeden Tag auf der Fremdsprache Radio hört oder fern sieht. Anfangs kann es schwer sein, zwischen den verschiedenen Akzenten und Sprechweisen alle Details eines Gesprächs zu verstehen (stellen Sie sich an dieser Stelle mal alle Details einer Vorlesung vor). Es ist einfach so, dass es unabhängig vom Land immer Menschen gibt, die man besser versteht und solche, bei denen man ein wenig mehr Mühe hat. Indem Sie die Fremdsprache täglich mindestens eine Stunde übers Radio oder Fernsehen hören, gewöhnen Sie Ihr Ohr an den Klang der Sprache sowie ihre Nuancen.
Mein Tipp: Es gibt Webseiten (wie FilmOn) fürs Fernsehen oder fürs Radio, durch die Sie internationalen Kanälen oder Sendern folgen können. Sie können zudem die Sprache sowie das Thema der Sendung ganz nach Ihrem Geschmack selbst auswählen.
2. Ran an die Lektüre!
Nachdem Sie mit den Ohren begonnen haben, ist die Idee nun, Ihre Augen an die Fremdsprache zu gewöhnen. Wenn Sie gerne Romane lesen, dann tun Sie dies, oder lesen Sie Märchen. Am meisten bringt es, Texte mit einer gewissen Länge zu lesen. Natürlich ist die Lektüre von Büchern, wie Sie sie an der Uni werden lesen müssen, am zielführendsten. Also nicht nur die Zeitung oder der Newsticker übers Internet – ein richtiges Buch ist hier das beste Training.
Mein Tipp: Sie können es sich zum Ziel machen, täglich zwischen 5 und 10 Seiten oder 15 Minuten lang lesen. Eine Übung, die Ihnen am Anfang vielleicht etwas schwerfällt, sich aber auszahlen wird, glauben Sie mir.
3. Üben Sie das Notizenmachen
Hören ✓ Lesen ✓ Es wir an dieser Stelle also Zeit, über das Schreiben zu reden, ein wichtiges Element, um einer Vorlesung auf einer Fremdsprache zu folgen. Es ist wichtig, dass Sie lernen, Notizen zu machen, oder wie wollen Sie sonst den Stoff aus den Vorlesungen wiederholen? Mitschreiben ist eine Art zu schreiben, die leicht und locker wirkt (während man einer mündlichen Vorlesung folgt). Das Ergebnis sollte leicht zu verstehen sein (auch im Nachhinein) und alles Wichtige aus der Vorlesung beinhalten. Kurz gesagt: Ihr Aufschrieb sollte kurz und prägnant sein.
Mein Tipp: Um zu üben, ist es am besten, wenn man damit beginnt, sich Notizen von den Nachrichten im Fernsehen oder Radio zu machen. Nicht nur die Aufgabenstellung ist ähnlich wie das Zusammenfassen einer Vorlesung, so erhalten Sie auch Aufschluss über die Genauigkeit der Informationen, die Sie zusammengetragen haben.
4. Schreiben Sie sich für ein MOOC ein
Und um noch weiter zu gehen, können Sie sich für ein MOOC einschreiben. Ich höre Sie schon sagen: „Ein Was?!“. Ein MOOC ist eine Online-Vorlesung. Was Sie auch studieren, Sie können sich für einen interaktiven Kurs einschreiben und so das Notizenmachen üben … fast so, als wären Sie im Vorlesungssaal.
5. Nehmen Sie den Stift in die Hand!
Notizen zu machen ist eine Sache. Das Schreiben z. B. bei der Erledigung der Hausaufgaben ist eine ganz andere! Mit zunehmender Erfahrung werden Sie auf der Fremdsprache auch Präsentationen erstellen und weitere Projekte mit Kommilitonen zusammen durchführen müssen. Das Formulieren von längeren Texten ist daher genauso wichtig wie das Notizenmachen.
Mein Tipp: Fangen Sie doch damit an, ein Tagebuch oder einen Blog über Ihre Erfahrungen zu schreiben, zum Beispiel auf einer Fremdsprache oder zweisprachig. Der Vorteil eines Blogs? Er kann von Muttersprachlern der Zielsprache und anderen Followern gelesen werden, und diese können Sie eventuell korrigieren.
Noch ein Tipp: Auf der zahlungspflichtigen Webseite iTalki (*Partnerlink) können Sie sich mithilfe der Funktion „iTalki Notizbücher“ Ihre Texte von Muttersprachlern korrigieren lassen!
6. Definieren Sie Ihr Handlungsfeld und das Vokabular, welches für Sie am nützlichsten ist
Wenn ich von Training spreche, dann erwarte ich von Ihnen nicht, dass Sie zweisprachig werden, nein. Die Idee ist vielmehr, für Ihr Studienfach relevantes Vokabular zu lernen. Konzentrieren Sie sich aber zunächst auf Wörter und Sätze, die Sie ganz sicher im Alltag brauchen werden (das Vokabular in Bezug auf das Mieten einer Wohnung oder wie man im Restaurant eine Bestellung aufgibt usw.).
7. Tauschen Sie sich mit Muttersprachlern aus
Nur fehlt nur noch das Sprechen. Im Rahmen eines Projekts oder einer Präsentation ist es wichtig, dass Sie sich auf Ihrer Zielsprache gut ausdrücken können … und zwar in akademischer Sprache. Warum suchen Sie sich keinen Austauschpartner? Ein Muttersprachler kann Ihnen nämlich zuhören und Sie verbessern.
Mein Bonus-Tipp: Es gibt eine Vielzahl an Seiten, über die Sie Tandempartner treffen können, die sich genau wie Sie auf einer Fremdsprache austauschen möchten. Erklären Sie Ihrem „Lehrer“ Ihr Lernprojekt und besprechen Sie Themen, die Ihr Studienfach betreffen. Um kostenlos mit Einheimischen zu chatten und Videokonferenzen zu führen, können Sie zum Beispiel auch Tandem (*Partnerlink) ausprobieren. Sie können nach der Erstellung Ihres Profils Ihre personalisierten Lernpräferenzen wählen. Dazu definieren Sie auf der Webseite:
- Wie Sie kommunizieren möchten (Text- und Audionachrichten, Video- und Audioanrufe, und/oder persönliche Treffen);
- Wie viel Zeit Sie den Tandemtreffen widmen können (pro Woche);
- Wann Sie üben möchten, also ob Sie eher morgens oder am Abend verfügbar sind;
- Wie Sie korrigiert werden möchten („jedes Mal, wenn Sie einen Fehler machen“, „nur, wenn Sie immer den gleichen Fehler machen“, „hin und wieder eine allgemeine Rückmeldung zu den häufigsten Fehlern“).
Auf der Plattform erwartet Sie eine ganze Menge Nutzer, bestimmt werden Sie hier also einen passenden Tandempartern finden.
Schauen Sie sich unbedingt auch die folgenden Beiträge auf unserem MosaLinguablog an:
- Tipps für eine Auslandsreise
- Erasmus Auslandssemester zum Sprachenlernen nutzen
- Aberglaube beim Lernen – Kennen Sie ihn?
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Viele tun sich mit dem Lernen einer neuen Sprache sehr schwer. Dabei gibt es wunderbare Lernmethoden, die man da anwenden kann.
Am besten lernt man auch vor Ort indem man sich viel mit den Menschen unterhält.
Hallo Daniel,
da haben Sie absolut recht. Sprechen mit Landsleuten ist unersetzbar.
viele Grüsse vom MosaLingua-Team