Jeder weiß, was ein Alphabet ist: In ganz simpler Weise ausgedrückt, sind es in unserem Fall 26 Buchstaben von A bis Z, die uns von klein auf in der Schule beigebracht werden und aus denen wir lernen, Wörter und Sätze zu bilden. Aber es gibt nicht nur unser deutsches ABC. Sehen wir uns heute eine genauere Beschreibung an.

Letztes Update: 17. Januar 2024

Alphabet

Dasselbe Alphabet, das uns im ersten Schuljahr beigebracht wird, wird übrigens in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie in Liechtenstein und Luxemburg und darüber hinaus in Ländern mit deutschsprachigen Minderheiten wie Belgien, Dänemark (Nordschleswig), Italien (Südtirol) und Polen (Oberschlesien) verwendet.

Ein Alphabet – Ursprünge und Definition

Ein Alphabet (frühneuhochdeutsch von kirchenlateinisch alphabetum, von altgriechisch ἀλφάβητος alphábētos) ist die Gesamtheit der kleinsten Schriftzeichen bzw. Buchstaben einer Sprache oder mehrerer Sprachen in einer festgelegten Reihenfolge. Die Buchstaben können über orthografische Regeln zu Wörtern verknüpft werden und damit die Sprache schriftlich darstellen.

Die festgelegte Reihenfolge der Buchstaben erlaubt die alphabetische Sortierung von Wörtern und Namen beispielsweise in Wörterbüchern. Nach einigen Definitionen ist mit Alphabet nicht der Buchstabenbestand in seiner festgelegten Reihenfolge gemeint, sondern die Reihenfolge selbst. Quelle: Wikipedia  

 

Ursprung des lateinischen Alphabets

Das uns bekannten lateinische Alphabet wurde ursprünglich das zum Schreiben der lateinischen Sprache verwendet. Man nennt es auch römisches Alphabet. Es umfasst 26 Buchstaben und ist das am weitesten verbreitete Schriftsystem der Welt. Die deutsche Version umfasst neben allen 26 lateinischen Buchstaben vier weitere. Das lateinische Alphabet stammt vom altitalischen Alphabet der Etrusker ab, von denen die Römer zunächst 21 Buchstaben übernahmen. Im 7. Jahrhundert v. Chr. begann dann eine Anpassung ins Lateinische.

Es existiert aus dieser Zeit ein kleiner Spitzpfahl im Forum Romanum, welcher vertikal auf allen Seiten beschriftet ist. Die etruskische Schrift wurde bis zur Assimilation durch die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. in einer altitalischen Variante geschrieben, welche sich wiederum aus einem westgriechischen Alphabet entwickelt hatte. Es wurde spiegelverkehrt und von rechts nach links geschrieben. Die ältesten Schriftzeugnisse der Etrusker stammen übrigens aus der Zeit um 700 v. Chr. Aber auch davor hatte die Menschheit schon Mittel zur schriftlichen Verständigung erfunden.

 

Erste Verwendung von Schrift

Die sumerische Keilschrift ist neben den ägyptischen Hieroglyphen die heute älteste bekannte Schrift. Sie entstand etwa um 3300 v. Chr. in Mesopotamien und dominierte bis ca. 1800 v. Chr. Die sumerische Keilschrift begann als Bilderschrift, bestehend aus rund 900 Piktogrammen und Ideogrammen, die in Ton geritzt wurden. Die altägyptischen Hieroglyphen aus dem Königsfriedhof von Abydos (3320–3150 v. Chr.) und die sumerische Keilschrift aus Mesopotamien (um 2600 v. Chr.) sind die ältesten Zeugnisse für die Schriftkultur im Alten Orient.

Der rege Kulturaustausch im Nahen Osten um 1500 v. Chr. führte dazu, dass aus der in den regionalen altsemitischen Sprachen üblichen sumerischen Keilschrift Mesopotamiens im 15. Jahrhundert v. Chr. ein reines Buchstabenalphabet selektiert wurde. Vom Keilschriftalphabet sind 27 Hauptzeichen überliefert. Es weist dieselbe altsemitische Ordnung der Konsonanten auf wie das spätere phönizische Alphabet. Als eine der bedeutendsten semitischen Kultursprachen des Altertums wurde das Phönizische im Frühstadium seiner Schriftlichkeit in drei Schriftsystemen geschrieben:

  • Byblos-Silbenschrift
  • Keilschriftalphabet
  • das 22 Buchstabenzeichen umfassende phönizischen Alphabet.

Von diesen stammt auch das deutsche (lateinische) Alphabet ab.

Alphabet

 

Das griechische Alphabet

Das griechische Alphabet ist der Vorfahre des Lateinischen und kyrillischen Alphabets. Wie auch Latein und Kyrillisch hatte jeder Buchstabe eine Form, erst später entwickelte sich die Großschreibung. Vom 16. bis 12. Jahrhundert v. Chr. wurde noch das mykenische Griechisch verwendet, erst im 9. Jahrhundert v. Chr. wurde das griechische Alphabet geboren. Die Griechen übernahmen es von den frühen Schriften der westsemitischen Sprachen und nannten es Φοινικήια γράμματα „Phönizische Buchstaben“.

Esbestand jedoch nur aus Konsonanten und wurde durch die Griechen mit Vokalen bereichert. Dies machte das griechische Alphabet zum ersten Alphabet in dem Sinne, wie wir es kennen und unterschied es von den semitischen Sprachen, die nur Buchstaben für Konsonanten haben.  

Das griechische Alphabet (ελληνικό αλφάβητο = ellinikó alfávito) ist die Mutter des lateinischen und kyrillischen Alphabets und umfasst im Gegensatz zu unserem 24 Buchstaben

Übrigens hat sich die Aussprache der griechischen Sprache zwischen dem 5. Jahrhundert und heute stark verändert. Daher stammt die Einteilung in Alt- und Neugriechisch. Der Beginn der neugriechischen Sprache wird von Wissenschaftlern nach verschiedenen Ereignissen festgelegt, welche vom 11. über das 15. bis hin zum 17. Jahrhundert reichen – es besteht also keine genaue Einigung über eine Grenze zwischen Alt- und Neugriechisch. Was man allerdings weiß, ist, dass Neugriechisch nach der griechischen Revolution im Jahr 1830 zur offiziellen Staatssprache wurde. 

 

Das kyrillische Alphabet

Das früheste kyrillische Alphabet entstand im Bulgarischen Reich im 9. Jahrhundert n. Chr. Es ist die Grundlage der Alphabete in Südosteuropa und dem nördlichen Eurasien, sowohl in slawischen Kulturen als auch in nicht slawischen Kulturen, die von den Russen beeinflusst wurden. Kyrillisch ist eines der meistverbreiteten Schriftsysteme der Welt.  

Es enthält insgesamt 33 Buchstaben. Darunter finden sich auch Buchstaben aus unserem lateinischen Alphabet, Konsonanten und Vokale sowie andere Buchstaben, die wir nicht kennen.  

 

Das hebräische Alphabet

Wie die meisten frühensemitischen Alphabete hat das alef-bethas keine Vokale. Die Menschen, die die Sprache sprechen, benötigen keine Vokale, um Hebräisch zu sprechen. 

 

Als sich jedoch die literarische Welt in Hebräisch verringerte, vor allem nachdem die Römer die Juden aus Israel vertrieben, fügten die Rabbis Aussprachehilfen hinzu, ein System aus Punkten und Querstrichen, die nikkudim genannt werden. Diese werden über und unter den Buchstaben gesetzt. 

die hebräische Schrift

 

Das japanische Alphabet

Es besteht eigentlich aus 3 Schriftsystemen, die zusammen verwendet werden. Diese nennen sich:

  • Hiragana
  • Katakana
  • Kanji
  • Romanji

Hiragana und Katakana sind zwei Methoden, um dieselben 46 Laute zu beschreiben. Diese kommen einer Art Alphabet am nächsten. Die Schriftzeichen repräsentieren dabei einen Laut wie „ki“ oder „ra“ anstatt einzelne Buchstaben wie „t“ oder „“r“. 

Die Japaner nutzen normalerweise Hiragana, wohingegen Katakana aus vor allem dem Chinesischen geliehen sind. Sehen Sie im Folgenden eine Übersicht der vier japanischen Schriftformen:

  • Die Kanjis (漢字),

ihre Aufgabe ist es, einen Teil der japanischen Sprache wiederzugeben, wobei jedes Kanji einen oder mehrere phonologischen Ausdrücke hat.

  • Die Katakanas (カタカナ),

werden verwendet, um Wörter anderer Herkunft zu transkribieren sowie für Wörter, deren Kanjis man nicht kennt.

  • Die Hiraganas (ひらがな)

sind ein Silbensystem, mit welchen die japanische Sprache eindeutig transkribiert wird. Jede Hiragana steht für eine Silbe im Gegensatz zu den frei interpretierbaren Kanjis.

  • Die Romajis (ローマ字),

bezeichnen die Buchstaben des lateinischen Alphabets. Sie werden zusammen mit den Hiraganas und den Katakanas verwendet.

 

Chinesisches Alphabet – Gibt es das überhaupt?

In den meisten Sprachen gibt es doch Alphabete“ werden Sie sich denken, „also existiert so etwas wohl auch im Chinesischen!“. Die Antwort lautet jedoch schlicht: Es gibt kein chinesisches Alphabet, so wie wir es kennen.

In China gibt es Schriftzeichen und diese funktionieren anders als Buchstaben. Wir sehen uns in einem unserer Artikel an, warum geschriebenes und mündliches Chinesisch zwei verschiedene Welten sind und warum es ein „Alphabet“ höchstens für die Laute des Chinesischen gibt, nicht aber für seine Schrift.

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