Birkenbihl Methode – das Erfolgsrezept für das Erlernen einer Fremdsprache? Anhand dieser Methode lernen Sie die von Ihnen gewählte Zielsprache so, wie es im Gehirn vorgesehen ist, und zwar auf Basis von neuronalen Prozessen. Sie lernen also auf die gleiche Art und Weise, wie auch bei kleinen Kindern das Erlernen von Sprachen abläuft. Klingt spannend? Wir haben in diesem Artikel eine kurze Übersicht über die Birkenbihl Methode für Sie erstellt.
Letztes Update: 10. Januar 2023
Haben Sie schon einmal von der Methode gehört? Es handelt sich um einen Weg zum Sprachenlernen, welcher von Vera F. Birkenbihl (mehr zu der Erfinderin dieser Lernmethode erfahren Sie auf Wikipedia) begründet wurde und Sprachschülern das gehirngerechte Lernen beibringt.
Wie funktioniert die Birkenbihl Methode?
Der Lernprozess der Birkenbihl Methode basiert auf drei Schritten. Im Folgenden haben wir sie für Sie Schritt für Schritt kurz zusammengefasst:
1. Schritt der Birkenbihl Methode: das Dekodieren
Im allerersten Schritt wird zunächst einmal erstellt eine wortwörtliche 1:1 Übersetzung erstellt. Dafür sucht man sich einen beliebigen Text in der Zielsprache aus und schreibt unter die einzelnen Fremdwörter die jeweiligen Entsprechungen auf Deutsch drunter.
2. Schritt der Birkenbihl Methode: das aktive Lesen
Im Anschluss hört man sich den originalen Text in der Fremdsprache an und liest gleichzeitig die deutsche Übersetzung mit. Die Untertitel helfen in diesem Schritt den Inhalt zu verstehen, wobei man sich auch gleichzeitig mit der Audioversion des Textes auseinandersetzt.
3. Schritt der Birkenbihl Methode: das passive Hören
Nachdem man die beiden ersten Schritte abgeschlossen hat, hört man sich den Text in der Zielsprache an. Diesmal lässt man sie jedoch im Hintergrund laufen und beschäftigen sich mit etwas anderem. Diese Praxis führt dazu, dass das Gehirn die neuen Informationen, die von dem Gehör völlig automatisch aufgenommen werden, auch ganz natürlich aufnimmt.
All das spielt sich ab, ohne das Studieren von Grammatikregeln oder das auswendig Lernen von neuem Wortschatz. Das Ganze geschieht also entsprechend dem gleichen Prinzip, wie auch ein Kleinkind seine Muttersprache erlernt. Der einzige Unterschied dabei ist, dass man als Erwachsener natürlich bereits mindestens eine Muttersprache spricht, was den Lernprozess natürlich zusätzlich beschleunigt.
4. Schritt der Birkenbihl Methode: Weitere Lernaktivitäten
Im 4. Schritt wird das Gelernte geübt und gefestigt. Ab diesem Schritt hat dann auch die Grammatik ihren Platz. Man beschäftigt sich allerdings erst mit dieser, NACHDEM im Gehirn bereits Nervenbahnen in Verbindung mit der jeweiligen Zielsprache angelegt wurden.
Dieser letzte Schritt dient dazu, die Sprache AKTIV ANZUWENDEN und vermittelt, je nachdem, was man sprachlich erreichen möchte, die Fähigkeit des Sprechens/Lesens/Schreibens der Zielsprache. Um das zu erreichen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
Die Grammatik steht nicht im Fokus: Ist das ein Problem?
Wenn man eine neue Sprache schnell und einfach im Großen und Ganzen verstehen will und mit ihrer Hilfe kommunizieren möchte, dann ist das Fehlen von Grammatikkenntnissen wahrscheinlich kein grosses Problem. Das ändert sich aber, wenn Sie weiter Fortschritte machen und vielleicht dann mal eine Prüfung in der Zielsprache ablegen wollen oder müssen, um für Ihre Sprachkenntnisse ein Zertifikat zu bekommen. In diesem Fall hilft Ihnen die Birkenbihl Methode als Sprachlernmethode nicht viel weiter. Sie beschäftigen sich nämlich beim Lernen mithilfe dieser Methode nicht mit den notwendigen Begriffen der Grammatik und werden somit bei einer Prüfung nicht wissen, was von den Prüfern verlangt wird.
Das bedeutet, dass Sie höchstwahrscheinlich eine Aufgabe, deren Aufgabenstellung nach einer bestimmten Zeitform verlangt, nicht lösen können, weil Sie schlicht und einfach nicht wissen, was Sie genau tun sollen. Dies ist natürlich in der alltäglichen Sprachpraxis nicht besonders wichtig, denn niemand wird Sie fragen, was genau das Plusquamperfekt ist oder wie man es für ein bestimmtes Verb bildet. Solange Sie es richtig verwenden können, sind Ihrer Kommunikation in der neu erlernten Fremdsprache keine Hürden in den Weg gestellt.
Es kommt auch auf Ihre Motivation zum Lernen an.
Selbst wenn Sie eine bestimmte Zeitform oder Grammatikregel nicht kennen, aber den Kontext klar kommunizieren können, stellt es sich heraus, dass Sie sie vielleicht für das erfolgreiche Verwenden der Sprache im sprachlichen Gebrauch gar nicht brauchen. Beim Ablegen einer Prüfung allerdings brauchen Sie genau diese Kenntnisse, da es für die Zertifizierung Ihrer Sprachkenntnisse verlangt wird. Ihre genauen Kenntnisse der Sprachstruktur und der Grammatik müssen den internationalen Standards entsprechen, wenn Sie die Prüfung erfolgreich ablegen wollen.
Das Grundprinzip der Birkenbihl Methode
Lernen durch natürliche Immersion statt durch Pauken
Sie kennen es sicher aus Ihrer eigenen Lernerfahrung: das in der Schule Erlernte scheint irgendwo fern in Ihrem Gehirn abgespeichert zu sein. Sie können sich zwar noch an bestimmte Regeln oder Wortlisten, die Sie damals auswendig gelernt haben, erinnern, es erscheint Ihnen aber dennoch unmöglich, die Sprache zu sprechen. Bestimmte grammatikalische Aspekte der Sprache zu kennen bzw. einen isolierten Wortschatz gelernt zu haben, der nicht im Kontext abgerufen werden kann, hemmt uns und führt dazu, dass wir oft die Lust aufs weitere Lernen oder darauf die Sprache wieder aufzugreifen, verlieren.Auch die folgenden Artikel zum Thema Sprachen lernen könnten Sie interessieren:
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Die Birkenbihl-Methode besteht aus vier (und nicht aus drei) Lernschritten. Im 4. Schritt „Aktivitäten“ wird das Gelernte geübt und gefestigt. Da hat auch Grammatik ihren Platz. Nur, dass man sich mit den Regeln erst befasst, NACHDEM im Gehirn Nervenbahnen dazu angelegt wurden.
Liebe Karin, vielen Dank für diesen Kommentar! Unsere Autorin hat den Beitrag soeben aktualisiert und die fehlende Information hinzugefügt. Danke für den Hinweis!