Ist die chinesische Grammatik eigentlich kompliziert? Oder ist die chinesische Aussprache das größere Problem, das sich jemandem stellt, der Chinesisch lernen möchte? Im Vergleich zu anderen Sprachen ist die Grammatik des Chinesischen eigentlich gar nicht so überwältigend. Klingt unglaublich? Überzeugen Sie sich selbst und lesen Sie jetzt schnell weiter! 😉
Letztes Update: 21. Februar 2025
Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen kurzen Überblick, damit Sie sehen, was Sie in der chinesischen Grammatik erwartet, so wie z. B. die Verwendung von Partikeln, um Fragen zu stellen oder Besitz anzuzeigen oder die Verwendung von Mengenwörtern, je nach dem Objekt, das Sie beschreiben etc. Neugierig geworden? Los gehts!
Ein kleiner Einblick in die chinesische Grammatik
Übrigens, wenn Sie eine Sprache ohne Konjugationen, Deklinationen, Geschlechter und Plural lernen möchten, dann wird Ihnen Chinesisch viel Freude bereiten: Die chinesische Grammatik hat all diese grammatikalischen Kategorien nämlich gar nicht!
Die grundlegende chinesische Satzstruktur
Die chinesische Satzstruktur ist der deutschen sehr ähnlich. Sie setzt sich auch einem Subjekt (S), einem Verb (V) und einem Objekt (O) zusammen. Hier sehen Sie die Struktur in dem Satz „Ich liebe ich“: Wǒ ǎi nǐ 我爱你
In diesem Fall leitet das Subjekt die Handlung des Satzes ein „ich“, das steht für eine vom Subjekt ausgeführte Handlung „lieben“ und Objekt ist der Empfänger der vom Subjekt ausgeführten Handlung „dich“. Ähnliches finden wir in den folgenden Beispielsätzen vor: „Er trinkt Kaffee.“: Tā hē kāfēi 他喝咖啡 und „Mama geht zum Supermarkt.“: Māma qù chāoshì 妈妈去超市.
☝️ Im Deutschen müssen Sie zwischen „ich trinke“, „ich trank“ und „ich habe getrunken“ oder „ich esse“, „ich aß“ und „ich habe gegessen“ unterscheiden, während es im Chinesischen nur eine Form für „trinken“: hē 喝 und eine Form für „essen“: chī 吃 gibt.
Die gebräuchlichsten Verben im Chinesischen
shì 是, yǒu 有 und zài 在 sind die gebräuchlichsten Verben im Chinesischen.
Shì 是 wird verwendet, um zwei nominale Ausdrücke zu verbinden, die sich auf dieselbe Person und auf dasselbe Objekt beziehen: „Ich bin Lehrer.“ – Wǒ shì lǎoshī 我是老师 oder „Das ist mein Vater.“ – Zhè shì wǒ bàba 这是我爸爸.
Yǒu 有 bedeutet „haben“ und wird verwendet, um Dasein zum Ausdruck zu bringen. Es ist also ähnlich wie das „Es gibt …“ oder „Es sind …“ im Deutschen. Wenn 有 (yǒu) verwendet wird, um Besitz zum Ausdruck zu bringen, beschreibt es, dass jemand etwas hat. Obwohl es zwei Verwendungen für yǒu 有 gibt, ist die Satzstruktur jedes Mal dieselbe: „Es gibt einen Apfel auf dem Tisch.“ – Zhuōzi shang yǒu yígè píngguǒ 桌子上有一个苹果
Zài 在 kann ein stattfindendes Geschehen ausdrücken. Dazu wird zài 在 dem Verb vorangestellt. Wir werden übrigens in dem Abschnitt über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft noch genauer darauf eingehen. 在 (zài) kann aber auch als Verb verwendet werden, um den Standort eines Objekts oder einer Person im Sinne von „an/in/auf sein“ zu beschreiben: „Ich bin im Haus.“ – Wǒ zài jiā 我在家
Wie man „sein“ mit shì 是 und hěn 很 ausdrückt
Das Verb „sein“ wird im Chinesischen nicht auf dieselbe Art und Weise wie im Deutschen verwendet. Wenn Sie etwas mit einem Substantiv beschreiben, verwenden Sie das Verb shì 是. Sie müssen jedoch das Verb hěn 很 verwenden, wenn Sie etwas mit einem Adjektiv beschreiben.
Verwenden Sie shì 是, um Substantive zu verbinden: „Ich bin Arzt.“ – Wǒ shì yīshēng 我是医生. Die Struktur ist hier also: „Substantiv A“ + 是 + „Substantiv B“.
Verwenden Sie hěn 很 für Aussagen mit Adjektiven: Wenn Sie ein Adjektiv verwenden, um ein Substantiv zu beschreiben, können Sie nicht länger das Wort 是 verwenden, Sie brauchen stattdessen das Wort hěn 很. Die Struktur des Satzes lautet daher wie folgt: „Substantiv“ + 很 + „Adjektiv“ wie in: „Mir geht es gut.“ – Wǒ hěn hǎo 我很好
Diese Struktur drückt das Gleiche aus wie die deutsche Struktur „Substantiv + sein + Adjektiv“. Das chinesische Äquivalent von „sein“ (是/shì) wird in diesem Satz nicht verwendet, denn shì 是 verbindet Substantive nicht mit Adjektiven. ☝️ Allein stehend bedeutet (很/hěn) übrigens „sehr“. Diese Bedeutung verliert es, wenn es ein Substantiv mit einem Adjektiv verbindet.
Chinesische Hilfsverben
Diese Verben sind sehr einfach anzuwenden und auch noch sehr nützlich. Denken Sie dabei an deutsche Hilfsverben, wie „können“, „mögen“ usw. Mit der Verwendung dieser kleinen Wörtchen bringen Sie Ihr Chinesisch auf das nächste Level. Wie auch im Deutschen stehen chinesische Hilfsverben vor dem Hauptverb, um eine Fähigkeit, ein Können, eine Erlaubnis, einen Wunsch usw. auszudrücken. Die Struktur ist hier also: Subjekt + Hilfsverb + Verb + Objekt.
Néng 能 – Das Hilfsverb néng kann als „können“ übersetzt werden. Es wird verwendet, um eine Fähigkeit oder Möglichkeit auszudrücken. Zum Bsp. „Mein Handy kann Fotos machen.“ – Wǒ de shǒujī néng pāizhào 我的手机能拍照
Yào 要 – Dieses Verb hat verschiedene Bedeutungen, drückt aber in erster Linie Wünsche oder Pläne aus. Zum Bsp. „Ich möchte/will nach Hause gehen.“ – Wǒ yào huí jiā 我要回家
Huì 会 – Dieses Verb drückt aus, dass man etwas erlernt hat. Sie können es als „können“ übersetzen, jedoch nur in diesem Kontext, denn es gibt noch andere Hilfsverben im Chinesischen, um allgemeine Fähigkeiten auszudrücken. Zum Bsp. „Er kann schwimmen.“ – Tā huì yóuyǒng 他会游泳
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Die Verneinungen im Chinesischen
Einen Satz zu verneinen ist auf Chinesisch ganz einfach. Sie müssen nur ein verneinendes Wort in einen Aussagesatz einfügen. Das heißt, Sie müssen nur ein Wort kennen und wissen, wo man es einsetzt. Es gibt im Chinesischen zwei allgemeine Verneinungswörter: bù 不 und méi 没.
Für die Verneinung mit bù 不 lautet die grundlegende Satzstruktur: „Subjekt + Verb + Objekt“. Wenn eine Verneinung gebildet wird, dann wird das Verneinungswort bù 不 vor dem Verb oder dem Adjektiv benötigt: „Subjekt + bù 不 + Verb + Objekt“ wie in „Ich kenne dich nicht.“ – Wǒ bú rènshi nǐ 我不认识你 oder „Subjekt + 不 (bù) + Adjektiv“ wie in „Das ist nicht teuer.“ – Zhège bù guì 这个不贵
Die Verneinung mit měi 没 wird gebildet, um das Wort yǒu 有 zu verneinen. Das Wort 没有 bedeutet also logischerweise „nicht haben“. Verwenden Sie měi 没 ausschließlich, um yǒu 有 zu verneinen. „Er hat kein Geld.“ – Tā méiyǒu qián 他没有钱. In dem folgenden Satz kann das yǒu 有 weggelassen werden, ohne dass sich die Bedeutung verändert: „Er hat keine Freundin.“ – Tā méi nǚ péng you 他没女朋友
Fragen stellen
Es gibt ein paar einfache Wege, um auf Chinesisch Fragen zu stellen. Stellen Sie Ja/Nein-Fragen mit ma 吗 und bejahende/verneinende Fragen mit bù 不.
Ma 吗 wird in ja/nein-Fragen verwendet, also zum Beispiel einfachen Fragen, die mit einem „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können. Die Struktur einer solchen Frage ist einfach, denn Sie müssen nur ma 吗 am Ende der Frage hinzufügen. Der Satz verändert sich dann von einer Aussage hin zu einer ja/nein-Frage. Die Struktur ist hier also: „Subjekt + Verb + Ergänzung + ma 吗“. So wird aus „Du bist Student.“ – Nǐ shì xuéshēng 你是学生 –> „Bist du Student?“ – Nǐ shì xuéshēng ma 你是学生吗?
Mit bù 不 werden bejahende/verneinende Fragen gebildet. Wenn Sie so eine Frage stellen, dann sagen Sie erst ein Verb und wiederholen es dann mit dem Verneinungswort. Die Struktur ist somit folgende: Verb + bù 不 + Verb“ wie in: „Kommst du (oder nicht)?“ – Lái bu lái 来不来 Diese Fragen können auch mit Adjektiven gefragt werden. Die Struktur ist aber sehr ähnlich: „(Ist es) schön (oder nicht)?“ – Piàoliang bu piàoliang 漂亮不漂亮
Fragewörter in der chinesischen Grammatik
Ein Fragewort wird verwendet, um eine bestimmte Art von Frage zu stellen. Sie kennen Sie aus dem Deutschen als „was“, „wer“, „wo“, „wann“ usw. Im Deutschen stehen Fragewörter am Satzanfang. Im Chinesischen muss das nicht der Fall sein – Hier kann einfach der bejahende Satz verwendet werden und den Gegenstand der Frage durch das entsprechende Fragewort ersetzen: „Wo ist er?“ – „Er ist in Peking.“ – Tā zài nǎer – Tā zài běijīng 他在哪儿?- 他在北京 Wie sie sehen, sagt man auf Chinesisch also „Er ist wo?“ und der Fragesatz hat somit dieselbe Satzstruktur wie die Antwort „Er ist in Peking.“.
Shénme 什么 – „Was?“
„Wie ist dein Name?“ – „Mein Name ist Anna.“ – Nǐ jiào shénme míngzì? – Wǒ jiào Anna 你叫什么名字?- 我叫 Anna
Shéi 谁 – „Wer?“
Das Fragewort shéi 谁 wird verwendet, um nach dem „wer?“ zu fragen. Es gibt zweierlei Satzstrukturen, die Sie verwenden können, um nach dem „wer?“ zu fragen: (1) „Subjekt + 是 + shéi 谁?“ wie in „Wer ist er?“ – „Er ist mein Bruder.“ – Tā shì shéi? – Tā shì wǒ gēgē 他是谁?- 他是我哥哥 und (2) „shéi 谁 + Verb?“ wie in „Wer will Tee trinken?“ – Shéi xiǎng hē chá? 谁想喝茶?
Fragen mit ne 呢
Das Wörtchen ne 呢 kann verwendet werden, um einfache Fragen zu stellen, wie „Was ist mit …?“ oder „Wie wäre es …?“. Zuerst sagen Sie, worüber Sie sprechen möchten, und dann fügen Sie die Partikel ne 呢 am Ende des Satzes hinzu, um eine Gegenfrage zu stellen, was also der folgenden Struktur entspricht: „Thema + ne 呢“ wie in „Mir gehts gut. Und dir?“ – Wǒ hěn hǎo, nǐ ne? 我很好,你呢?
Die Partikel ne kann auch verwendet werden, um danach zu fragen, wo sich jemand oder etwas befindet. Es unterscheidet sich jedoch von nǎ’er 哪儿 oder nǎlǐ 哪里, welche man verwendet, um nach dem Ort zu fragen, an dem sich jemand oder etwas befindet.
Wenn Sie jemanden 呢 sagen hören, um danach zu fragen, wo etwas oder jemand ist, dann erwartet er, dass man die Antwort kennt. „Wo ist deine kleine Schwester?“ – Nǐ mèimei ne? 你妹妹呢?()
Fragen mit ba 吧
Die Partikel ba 吧 zeigt an, dass Sie sich fast, aber nicht 100 % sicher sind, was eine bestimmte Situation angeht. Sie können dieses Wort verwenden, um eine gewisse Unsicherheit auszudrücken oder wenn Sie nach Zustimmung oder Bestätigung suchen. Es handelt sich dabei um „falsche“ Fragen, denn Sie möchten, dass Ihr Zuhörer Ihnen zustimmt. Der Sprecher denkt, dass das, was er sagt, wahrscheinlich stimmt, möchte es aber bestätigt haben, wie in „Du bist Chinese, richtig?“ – Nǐ shì Zhōngguó rén ba? 你是中国人吧?
Fragen mit hái shì 还是
Hái shì 还是 bedeutet „oder“ und wird hauptsächlich in Fragesätzen verwendet, in denen es mehrere Optionen gibt, also entweder Option A oder Option B wie in „Links oder rechts?“ – Zuǒbian háishì yòubian? 左边还是右边?
Besitz anzeigen
Es gibt drei allgemeine Möglichkeiten, um im Chinesischen Besitz in einem Satz auszudrücken. Man kann dafür die Partikel de 的 oder das Verb yǒu 有 verwendet sowie einen Besitz ohne de 的 ausdrücken.
Mit der Partikel de 的 wird im Chinesischen Besitz angezeigt und sie steht dabei nach dem Nomen. Diese Partikel funktioniert ähnlich wie das „s“, welches im Deutschen bei Eigennamen als „1. Nomen + s + 2. Nomen“ (zum Beispiel in: „Marias Hund“). Die Wortfolge „der/die/das 1. Nomen + von + 2. Nomen“ (zum Beispiel in „der Hund von Maria“) ist dabei nicht möglich.
Wie Sie sehen, gibt es in „Papas Handy“ – Bàba de shǒujī 爸爸的手机 oder „der Freund des Lehrers“ – Lǎoshī de péngyou 老师的朋友 keine Possessivpronomen. Das heißt, dass Sie keine Wörter wie „dein“, „mein“, „sein/ihr“ usw. lernen müssen, denn diese gibt es im Chinesischen nicht! Im Deutschen sin zum Beispiel „mein“ und „mir“ zwei unterschiedliche Wörter, während sie im Chinesischen beide wǒ de 我的 sind. Dasselbe gilt für „dein“ und „dir“ – nǐ de 你的, „sein/ihr“ – tā de 她的 und „ihre“ – tāmen de 他们的, usw.
Besitz mit yǒu 有 ausdrücken: Eine andere Art, um Besitz anzuzeigen, ist die Verwendung des Verbs „haben“: yǒu 有. Es handelt sich um eine ganz einfache Struktur, denn man benutzt das Verb 有 (yǒu) genauso wie in anderen Aussagesätzen: „Er hat eine Freundin.“ – Tā yǒu nǚ péngyou 他有女朋友
Besitz ohne de 的 ausdrücken: Wenn das 1. und das 2. Nomen in einer engen Beziehung zueinander stehen, dann sollte die Partikel de 的 weggelassen werden. Das gilt zum Beispiel für Familienmitglieder, enge Freunde, den Partner oder die Partnerin. de 的 wird auch weggelassen, wenn von einer Institution oder Organisation die Rede ist, wie zum Beispiel von der Schule oder dem Arbeitsplatz.
Beschreibungen und Mengenangaben
Nomen mit Adjektiven beschreiben
Der gebräuchlichste Weg, um im Chinesischen ein Nomen zu beschreiben, ist ihm ein Adjektiv voranzusetzen. Oft wird dann die Partikel de 的 zwischen dem Nomen und dem Adjektiv eingefügt. Der Satzbau sieht dann folgendermaßen aus: Adjektiv + de 的 + Nomen“ wie in „ein billiger Computer“ – Piányi de diànnǎo 便宜的电脑
Nomen mit kurzen Sätzen beschreiben
Sie können auch kurze Aussagen verwenden, um ein Nomen zu beschreiben. Damit kann dieses auf eine komplexere Art und Weise beschrieben werden. Bilden Sie einen kurzen Satz mit der Partikel de 的. Der Satzbau sieht dann folgendermaßen aus: Kurzer Satz + de 的 + Nomen“ wie in die Mahlzeit, die ich gestern gegessen habe“ – Wǒ zuótiān chī de fàn 我昨天吃的饭 oder „die Bücher, die sie liest“ – Tā dú de shū 她读的书 Im ersten Beispielsatz wird das Nomen „Mahlzeit“ mit „ich habe gestern gegessen“ beschrieben und im zweiten „Buch“ mit „sie liest“. Derartige Phrasen können mit der Partikel de mit jedem Nomen verbunden werden, um dieses zu beschreiben.
Zahlwörter
Die gute Neuigkeit ist, dass es im Chinesischen im Allgemeinen kein Konzept vom Plural gibt. Sie müssen allerdings trotzdem mithilfe eines „Mengenworts“ die Zahl und das Nomen miteinander in Beziehung setzen. Wenn Sie „drei Äpfel“ sagen wollen, dann sagen Sie „drei [Mengenwort] Äpfel“, also Sān ge píng guǒ 三个苹果. Sie verändern also nicht das Nomen, benötigen aber ein Mengenwort nach der Zahl. Und Sie müssen das richtige Mengenwort verwenden, je nachdem, welches Nomen Sie verwenden. Die Mengenwörter im Chinesischen werden benutzt, um die Anzahl von Dingen oder Personen zu zählen oder um die Häufigkeit einer Tätigkeit anzugeben.
Gebräuchliche Mengenwörter
Wenn Sie die Anzahl von Menschen oder Dingen zählen, dann können Sie folgende Struktur verwenden: „Zahl + entspr. Mengenwort + Nomen“ Hier sind einige Beispiele für Mengenwörter:
☝️ Wenn Sie nicht sicher sind, welches Mengenwort Sie verwenden sollen, dann können Sie sich immer für gè 个 entscheiden. Es ist ein allgemein verwendbares Wort, das für die Mengenangabe aller Nomen verwendet werden kann. Die Struktur ist dann: „Zahl + gè 个 + Nomen“
Die Zeitformen
Im Chinesischen gibt es gar keine grammatikalischen Zeiten! Das bedeutet, dass die chinesischen Verben Ihre Form nicht ändern, ganz gleich, ob es sich um die Vergangenheit, die Gegenwart oder die Zukunft handelt. Wie werden also diese Unterschiede verdeutlicht? In der chinesischen Sprache werden Zeitwörter und grammatikalische Aspekte verwendet, um die Zeitform anzugeben. Während zum Beispiel im Deutschen die Vergangenheit von „ich sehe“ „ich sah“ ist, bleibt das chinesische Verb 吃 unverändert. Der Zeitpunkt, zu dem eine Handlung als stattfindend betrachtet wird – also Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft – kann durch Zeitausdrücke wie „gestern“, „heute“, „morgen“ usw. angegeben werden. Dies geschieht mithilfe der folgenden beiden Strukturen: „Zeit + Subjekt + Verb + Objekt“ oder „Subjekt + Zeit + Verb + Objekt“.
Die Gegenwart
Beschrieben mit Partikeln: Wenn Sie ausdrücken möchten, dass eine Handlung fortdauert, können Sie dafür zhèng 正, zài 在, zhèng zài 正在 oder zhe 着 verwenden, um sich auf diese Partikeln zu beziehen. Sie sind alle gleichbedeutend, obwohl sich zhèng zài 正在 mehr auf den gegenwärtigen Moment bezieht (etw. geschieht „jetzt gerade“). Beispiele: „Ich trinke Kaffee.“ – Wǒ zhèng zài hē kāfēi 我正在喝咖啡; „Was machst du?“ – Nǐ zài gàn shénme? 你在干什么?; „Er sitzt auf dem Sofa.“ – Tā zhēng zuò zài shāngfā shàng 他正坐在沙发上
Beschrieben mit Häufigkeitsadverbien: Es gibt auch Adverbien, welche die Gegenwart beschreiben. Um darauf hinzuweisen, dass etwas normalerweise stattfindet, kann man auch Häufigkeitsadverbien verwenden, um über sich wiederholende Handlungen zu sprechen. Zu diesen gehören: „normalerweise“ – Jīng cháng/chángcháng 经常 / 常常 und „jeden Tag“ – Měi tiān 每天 wie in „Ich bin dort jede Woche.“ – Wǒ měi gè xīng qī dōu qù nà li 我每个星期都去那里 oder „Ich jogge jeden Tag.“ – Wǒ měitiān dū pǎobù 我每天都跑步
Die Vergangenheit
Wie bereits angedeutet, werden Sie im Chinesischen auf keinerlei Konjugationen stoßen. Das bedeutet, dass sich ein Verb nicht verändert, wenn es auf die Vergangenheit verweist. Sie haben zwei Möglichkeiten, um in Ihrem Satz die Vergangenheitsform zu formulieren: (1) mit Partikeln und (2) mit Zeitadverbien.
(1) Um mit Partikeln über die Vergangenheit zu sprechen, können Sie die Partikel le 了 verwenden, um eine Handlung, die bereits stattgefunden hat und abgeschlossen ist, zu beschreiben. le 了 steht dann direkt nach dem Verb, wie Sie in der folgenden Struktur sehen können: „Subjekt + Verb + le 了 + Objekt“. Zum Beispiel: „Ich aß das Frühstück.“ – Wǒ chī le zǎofàn 我吃了早饭
Eine weitere Partikel guò 过 weist ebenfalls auf die Vergangenheit hin. Sie wird verwendet, um darüber zu sprechen, ob etwas jemals passiert ist oder ob es erlebt wurde. Zum Beispiel: „Ich bin in Peking gewesen.“ – Wǒ qù guò Běijīng 我去过北京 Sehen Sie den Unterschied zu le? Im oberen Fall sagen Sie nicht, das die Handlung abgeschlossen ist. Sie stellen lediglich fest, dass sie stattgefunden hat.
(2) Am einfachsten lässt sich eine Handlung, die in der Vergangenheit stattgefunden hat, mit einem Zeitadverb umschreiben, dafür gelten folgende beiden Strukturen: „Vergangenheitswort + Subjekt + Verb + le 了 + Objekt“ und „Subjekt + Vergangenheitswort + Verb + le 了 + Objekt“ wie in „Ich war letzte Woche in New York.“ – Shàng ge xīng qī, wǒ qù le Niǚyuē 上个星期, 我去了纽约
Die Zukunft
Es gibt drei Hilfswörter, die darauf hinweisen, dass etwas noch nicht geschehen ist. Diese sind: yào 要, huì 会 und jiāng 将. Jedes von ihnen drückt eine bestimmte Art von in der Zukunft liegenden Ereignissen aus:
Yào 要 beschreibt ein Ereignis, das sich ereignen wird. Es ist also geplant und es ist eine Absicht im Spiel. Oft wird dieses Wort auch einfach verwendet, um „wollen“ auszudrücken.
Huì 会 wird für allgemeine Vorhersagen über ein zukünftiges Ereignis verwendet.
Jiāng 将 wird verwendet, um über ein Ereignis, das sich in naher Zukunft ereignen wird, zu sprechen.
Die allgemeine Satzstruktur für Aussagen über die Zukunft unterscheidet sich gar nicht so sehr von dem, was wir bisher gesehen haben: „Subjekt + 要/会/将 + Verb + Objekt“ wie in „Ich werde einen Fruchtsaft trinken.“ – Wǒ yào hē guǒ zhī 我要喝果汁; „Ich erzähle es dir heute Nachmittag.“ – Xiàwǔ wǒ huì gàosù nǐ 下午我会告诉你 oder „Ich werde einen Fruchtsaft trinken.“ – Bìyè diǎnlǐ jiāng zài míngtiān jǔxíng 毕业典礼将在明天举行
Mit Adverbien über die Zukunft sprechen
Alternativ können Sie mit Zeitadverbien ausdrücken, dass etwas noch nicht geschehen ist. Dafür stehen Ihnen die folgenden beiden Strukturen zur Verfügung:„Zukunftswort + Subjekt + Verb + Objekt“ und „Subjekt + Zukunftswort + Verb + Objekt“ wie in „Ich gehe morgen zu ihm nach Hause.“ – Wǒ míngtiān qù tā jiā 我明天去他家 und „Sein Vater geht nächsten Monat zurück nach China.“ – Tā bàba xiàgeyuè huí Zhōngguó 他爸爸下个月回中国
Nun wissen Sie bereits eine ganze Menge über die chinesische Grammatik! Wie hoffen, dass Ihnen dieser Artikel einen übersichtlichen Eindruck verschafft hat und Sie jetzt Lust haben, sich noch mehr in diese schöne (und gar nicht so komplizierte!) Sprache zu vertiefen. Viel Spaß beim Lernen!
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