Vor der Geburt seines ersten Sohnes war Luca fest entschlossen, ihn dreisprachig aufwachsen zu lassen. Es war keine leichte Entscheidung: Als Eltern waren er und seine Frau zwar zuversichtlich, dass es möglich ist, ein Kind zweisprachig zu erziehen, aber sie hatten auch Angst, dass drei Sprachen von klein auf vielleicht zu viel sein könnten. Heute möchten wir seine Erfahrungen mit Ihnen teilen und Ihnen die besten Strategien verraten, um ein Kind zweisprachig (oder sogar dreisprachig) zu erziehen.
Letztes Update: 26. September 2024
Sehen Sie zunächst einmal Lucas Erfahrung mit seinem Sohn Noa auf Video. Sie können zum Ansehen deutsche Untertitel wählen, wenn Sie möchten. Betätigen Sie dazu auf YouTube das kleine Drehrad auf Ihrem Bildschirm. Bis zu dem Alter von zwei Jahren waren die Erzieher im Kindergarten meines Sohnes ziemlich besorgt über seine Sprachfähigkeiten. Im Vergleich zu den anderen Kindern in seiner Gruppe sprach er nicht viel. Sein Wortschatz war weit weniger entwickelt als bei den meisten anderen Kindern und während manche von ihnen bereits Sätze bildeten, befand er sich noch in der Phase der einfachen Wortgruppierungen wie „Papa Bett“ (anstatt „Papa ist im Bett“ zu sagen). Ich musste den Erziehern immer wieder versichern, dass diese kleine Verzögerung für dreisprachige Kinder ganz normal ist. Ich war mir deshalb so sicher, weil ich … Zum Zeitpunkt der Aufnahme ist Noa ein wundervolles dreisprachiges Kind von fast drei Jahren, das ziemlich lange Sätze bilden kann, komplexe Anweisungen versteht und völlig problemlos zwischen Französisch, Italienisch und Rumänisch hin- und her wechseln kann. Dieses Video soll Ihnen Mut geben, weil es nicht immer leicht ist, mehrsprachige Kinder aufzuziehen. Wenn Sie diesen Weg wählen, werden Sie unterwegs auf Hindernisse und Schwierigkeiten treffen, aber es ist die Mühe voll und ganz wert, und Ihre Kinder werden es Ihnen später einmal danken! Für manche von Ihnen beantwortet sich diese Frage vielleicht von selbst, aber für alle anderen, die noch nach der passenden Motivation suchen, warum sie Ihr Kind zweisprachig erziehen sollten (oder sogar mehrsprachig), haben wir hier eine Liste mit Gründen erstellt: Es gibt aber noch viele andere Vorteile, wenn Kinder zweisprachig aufwachsen. Wir haben vor kurzem ein Video zum Thema bilinguale Erziehung aufgenommen, in dem Luca über die Vorteile der Zweisprachigkeit spricht. Bei MosaLingua finden Sie außerdem noch viele andere Artikel zum Thema Zweisprachigkeit. Also, falls Sie mehr Motivation benötigen, Ihr Kind zweisprachig aufwachsen zu lassen, werfen Sie einen Blick auf diese Auswahl: Wir freuen uns sehr, dass wir diese Informationen hier mit Ihnen teilen können. Sie sind eine Sammlung dessen, was wir aus vielen Büchern und Artikeln zu dem Thema gelernt haben, sowie durch Gespräche mit anderen Eltern zweisprachiger Kinder und letztendlich durch die eigenen Erfahrungen. Lesen Sie im Folgenden unsere Tipps: Um den Prozess für alle Beteiligten leichter zu machen, müssen Sie sich über Ihre Motivation und Ihre Ziele im Klaren sein. Für Luca war es undenkbar, dass mein Sohn kein Italienisch spricht, da es nicht nur seine Muttersprache ist, sondern auch eine Sprache, die ihm viel bedeutet (weil er sie mit seiner Familie assoziiert, mit dem Land, in dem er aufgewachsen ist, mit einer Kultur, die er liebt …).Deshalb wollte Luca, dass sein Kind eine wahrhaftige Verbindung zu Italien hat und die Kultur des Landes als seine eigene wahrnimmt. Seine Motivation war also ziemlich stark. Und Ihre? Sie müssen sich auch über Ihre Ziele im Klaren sein: </stron Ihre Antworten auf diese Fragen werden alles Weitere beeinflussen und in einer anderen Herangehensweise münden sowie verschieden starke Bemühungen von Ihrer Seite erfordern. In Lucas Fall war es einfach: Er wollte, dass sein Sohn ein italienischer Muttersprachler ist und die Sprache perfekt beherrscht. Es gibt viele verschiedene Herangehensweisen, um ein Kind zweisprachig oder dreisprachig zu erziehen. Luca hat sich für die beliebte OPOL-Strategie entschieden. Das bedeutet One Parent-One Language. Diese Herangehensweise basiert auf einer ganz einfachen Regel: Jeder Elternteil spricht immer in seiner eigenen Sprache mit dem Kind und damit in einer anderen Sprache als der andere Elternteil. Bei Lucas Familie ist das Italienisch seinerseits und Rumänisch (die Muttersprache seiner Frau) als weitere Sprache. Das Ziel liegt darin, dem Kind zu helfen, eine Verbindung zwischen Sprache und Elternteil herzustellen, sodass es weiß, dass es je nach Elternteil verschiedene Sprachen sprechen muss. Im Fall von Noa ist diese Verbindung sogar so groß, dass er nicht nur immer Italienisch verwendet, wenn er mit Luca spricht, sondern dass er auch auf Italienisch fragt “Come dice papà?”, wenn er ein neues Wort auf Italienisch lernen möchte. Und er tut dasselbe, wenn es um die Muttersprache seiner Mama geht. Lucas Situation ist ein wenig komplizierter als die der meisten zweisprachigen Familien. Da er mit seiner Familie in Frankreich lebt, ist einer der Nachteile der OPOL-Strategie, dass es schwer ist, die Regel zu befolgen, sobald sie nicht mehr in den eigenen vier Wänden sind. </strongManchen Menschen scheint es unangenehm zu sein, wenn man vor ihnen eine Sprache verwendet, die sie nicht kennen. Die Versuchung hier liegt darin, sich an diese Leute anzupassen und Ausnahmen von der Regel zu machen. Luca will aber so sehr, dass mein Sohn perfekt Italienisch spricht, dass er den sozialen Druck ignoriert und auch vor anderen Menschen Italienisch mit ihm spricht Ein weiteres Problem ist, wenn andere Leute Sie mit unerwünschten Ratschlägen verschrecken. Lehrer, Ärzte, Freunde und Bekannte, sie alle verstehen vielleicht nicht, was Sie tun und bringen Sie dazu, an sich selbst zu zweifeln, vor allem, wenn Ihr Kind sich von seinen Altersgenossen unterscheidet. Nehmen wir das Beispiel der Kindergartenerzieher, die wiederholt darauf hingewiesen hatten, dass Lucas Sohn nicht dieselben sprachlichen Fähigkeiten wie andere Kinder hat. Unser Tipp: Hören Sie nicht darauf und nehmen Sie nur Expertenmeinungen ernst! Wenn Sie Zweifel haben, lesen Sie so viele Bücher und Artikel zu diesem Thema, wie Sie können, und Sie werden sehen, dass viele Experten und Eltern ermutigende Dinge zu berichten haben.Bleiben Sie also bei Ihrer Wahl und geben Sie nicht auf — Sie wissen, was für Ihr Kind am besten ist! Um diesen Punkt ein wenig genauer zu erläutern, lassen Sie uns zunächst den Begriff Minderheitssprache (en. minority language) definieren. Adam Beck, Autor des Buches Maximize Your Child’s Bilingual Ability (momentan nur auf Englisch verfügbar) ist Amerikaner, mit einer Japanerin verheiratet und lebt in Japan. In seinem Fall ist es offensichtlich, dass die Minderheitssprache Englisch sein wird, weil nicht nur seine Frau Japanisch spricht (und Frauen verbringen in der Regel mehr Zeit mit den Kindern), sondern auch das Umfeld, in dem seine Kinder aufwachsen. In seinem Buch erklärt Beck, wie sehr er sich bemüht hat, seine Kinder mit der englischen Sprache in Berührung zu bringen, sodass diese zweisprachig aufwachsen konnten. Das ist ein extrem wertvoller Tipp: Denken Sie nicht, dass Kinder automatisch die Minderheitssprache lernen werden (oder lernen wollen), nur weil sie anscheinend alles Wissen wie Schwämme aufsaugen.Viele Experten sagen, dass Kinder mindestens 20 % der Zeit, in der sie wach sind bzw. 15 Stunden pro Woche mit der Sprache in Berührung sein sollten. Unsere zwei Empfehlungen sind folgende: Auch wenn Luca weniger Zeit mit seinem Sohn verbringt als seine Frau, liest er ihm jeden Tag Geschichten auf Italienisch vor, sie spielen mindestens eine Stunde pro Tag miteinander und er widmet ihm seine Wochenenden. Das ist wahrscheinlich der beste Tipp, den wir Ihnen geben können: Wenn Sie wirklich wollen, dass Ihr Kind zweisprachig ist, dann motivieren Sie es dazu, es werden zu wollen! Hier ein paar Beispiele – ein Kind spricht die Minderheitssprache gerne, um: Egal ob es ein emotionales oder rationales Argument ist: es wichtig, in Ihrem Kind den Wunsch zu wecken, mehrere Sprachen zu sprechen und diesen Wunsch auch zu nähren. Wir haben Ihnen bis jetzt nur eine mögliche Strategie vorgestellt, wie man ein Kind zweisprachig erziehen kann. Steigen wir also tiefer ins Thema ein und sehen uns weitere mögliche Strategien an, um Ihnen dabei zu helfen, die für Ihre Situation geeignete Methode zu finden. Wie bereits erwähnt, muss jeder Elternteil immer in seiner Muttersprache mit dem Kind kommunizieren. Die Vorteile dieser Strategie sind: Worin liegt die Problematik der OPOL-Strategie? Es kann unter Umständen schwierig sein, außerhalb vom eigenen Zuhause die OPOL-Regeln anzuwenden (weil manche Menschen es nicht mögen, wenn man vor ihnen eine Fremdsprache spricht) und die Minderheitssprache kann eventuell nicht stark genug präsent sein. Wenn das Kind nicht genug mit ihr in Berührung kommt und das ist oft mit der Sprache des Vaters der Fall, da dieser häufig weniger Zeit zu Hause ist, vor allem während der ersten Jahre (auch wenn sich das langsam ändert!) wird es schwierig. Aber wenn der betroffene Elternteil mindestens 15 Stunden pro Woche (mehr wäre sogar noch besser) mit seinem Kind verbringt, dann umgehen Sie dieses Risiko. Wie führt man innerhalb der OPOL-Strategie ein Familiengespräch? Eine Frage, die man mir oft stellt, ist: „Wie schaffen Sie es, mit der OPOL-Strategie zu dritt ein Familiengespräch zu führen?“. Die beste Lösung ist die des Sprachenwechsels: Luca beginnt zum Beispiel mit seinem Sohn ein Gespräch auf Italienisch, und dieser antwortet auf Italienisch. Dann fragt er seine Mutter etwas auf Rumänisch und sie spricht Rumänisch mit ihm. Wenn meine Frau danach mit mir spricht, verwendet sie weiter Rumänisch (welches Luca spricht und versteht), aber er antwortet auf Italienisch. So wechselt das Kind seine Sprache, je nachdem mit welchem Elternteil es kommuniziert, und die Eltern halten sich an die OPOL–Regel. Hier sprechen beide Eltern nur die Minderheitssprache zu Hause. Diese Strategie wird oft von zwei Elternteilen gewählt, die dieselbe Muttersprache sprechen. Zum Beispiel zwei spanischsprachige Elternteile, die in Großbritannien leben. Sie könnten zu Hause nur Spanisch sprechen und Englisch in der Öffentlichkeit. Wenn die Eltern zweisprachig sind, tendieren sie dazu, die Minderheitssprache zu Hause zu sprechen. Für dreisprachige Kinder ist diese Option ein wenig zu kompliziert. Sehen wir uns die Vorteile der Strategie an: Die größten Nachteile dieser Herangehensweise sind, dass sie nicht angewandt werden kann, wenn einer der Elternteile die Hauptsprache nicht spricht. Außerdem ist die Assoziation „eine Sprache = ein Ort“ weniger stark und für manche Kinder könnte es eigenartig sein, mit ihren Eltern in zwei Sprachen zu sprechen. Laut Margaret Deuchar, der Autorin von Bilingual Acquisition: Theoretical Implications of a Case Study (momentan nur auf Englisch verfügbar), sind Kinder allerdings perfekt dazu in der Lage, einen Ort und keine Person zu benutzen, um ihre Sprachwahl zu steuern. Und sie haben auch keine großen Probleme damit, mit derselben Person je nach Kontext in unterschiedlichen Sprachen zu kommunizieren. Eine weitere Strategie wird Time and Place genannt und besteht darin, verschiedene Sprachen zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten zu verwenden. Sie ist sozusagen eine Mischung der beiden vorherigen Strategien. Eine Familie könnte zum Beispiel während der Woche die One Parent-One Language Regel befolgen und die Minderheitssprachen-Regel zu Hause an den Wochenenden. Die Vorteile sind: Die größte Schwierigkeit dabei ist, dass es verwirrend ist, vor allem zu Beginn. Ein kleines Kind braucht sehr genaue Regeln und dass verschiedene Strategien können es verstören. Deshalb sind keine großen Anhänger von dieser Strategie. Aber auch hier gilt: Sie sollten Dinge selbst ausprobieren, um sicher zu sein. Hier benutzen die Eltern für die bilinguale Erziehung die Sprache, die am besten zu einem Thema oder einer Situation passt. Normalerweise ist es der Sprechende, der über die Sprache bestimmt, je nach Situation. So könnte Ihr Kind z. B. beschließen, über Schulthemen in der Hauptsprache zu sprechen (weil das die Unterrichtssprache ist) und die Minderheitssprache verwenden, um über familienbezogene Themen zu sprechen. Das zwei- oder dreisprachige Projekt wir hier stark dem Zufall und der Unberechenbarkeit überlassen. Es ist ziemlich klar, dass es hier viele Risiken gibt, was die Minderheitssprache betrifft. Also, wenn Sie wie ich ein Kind zweisprachig oder sogar dreisprachig erziehen möchten und Ihnen die Sache wichtig ist, empfehlen wir Ihnen, dass Sie diese Strategie nicht als Hauptstrategie verwenden. Einfach deshalb, weil es im Vergleich zu den Vorteilen zu viele Nachteile gibt. Wie wir gesehen haben, gibt es verschiedene Strategien, um ein Kind zweisprachig oder mehrsprachig aufzuziehen und Ihrer Situation entsprechend wollen Sie natürlich die richtige auswählen. Ohne auf alle möglichen Szenarien einzugehen, lassen Sie uns Ihnen Empfehlungen für die zwei am weitesten verbreiteten Strategien geben: Für Eltern mit derselben Muttersprache, die im Ausland leben und ein Kind zweisprachig erziehen wollen (z. B. zwei italienische Expats, die in den USA leben): Hier wäre eine der ersten drei Strategien am besten geeignet, da ein geringeres Risiko für die Minderheitssprache besteht. Wir würden die One-Parent One Language empfehlen (vor allem für zukünftige dreisprachige Kinder) oder aber auch Minority Language at Home. Für Eltern, die nicht dieselbe Muttersprache haben, die im Land eines Elternteils leben und ein Kind zweisprachig erziehen möchten (z. B. ein französisch-italienisches Paar, das in Frankreich lebt): Hier würden wir uns auf jeden Fall für One-Parent One Language entscheiden. Dadurch, dass eine der Sprachen auch im Land gesprochen wird, ist der Einfluss hier sehr groß, also muss die Minderheitssprache geschützt werden. Es ist nicht einfach, sich für die richtige Strategie zur bilingualen Strategie zu entscheiden und jeder Fall ist anders: Im Zweifel empfehlen wir die OPOL- Strategie als sicherste Wahl (wenn anwendbar). Vergessen Sie nicht, dass Sie die genannten Strategien Ihren Bedürfnissen nach mischen können. Ein gutes Beispiel für eine Mischstrategie kommt von einem unserer Kollegen. Wir haben außer dem Mitbegründer MosaLinguas noch einen anderen Samuel im Team, der Brite ist, aber in Rumänien lebt. Er verwendet die beliebte OPOL-Strategie und spricht Französisch mit seinen Söhnen (er hat lange in Frankreich gelebt), während seine Frau Englisch spricht (sie ist Rumänin, spricht aber perfekt Englisch). Als die beiden merkten, dass ihre Söhne nicht gerne in der Öffentlichkeit in der Hauptsprache Rumänisch mit ihnen sprachen, beschlossen sie, zusätzlich die Zeit und Ort-Strategie zu verwenden: Im Badezimmer, vor allem abends, wenn die Kinder baden, müssen alle Rumänisch sprechen! Und weil Samuel Sprachen liebt (er spricht fünf), benutzt er jetzt die Mixed Language Policy, um seinen Kindern Spanisch beizubringen. Wenn die Familie Spiele spielt, wie z. B. UNO, dann spricht jeder Spanisch und er sagte uns, dass das nicht nur super klappt, sondern den Kindern auch noch riesigen Spaß macht! Also nochmal zusammengefasst, verwendet Samuel die OPOL-Strategie als Hauptstrategie, die Time and Place-Strategie abends, um den Kindern zu helfen, mit ihren Eltern die Landessprache zu verwenden und die Mixed Language Policy, um seinen Kindern Spanisch beizubringen, wenn die Familie Spiele spielt. Lesen Sie seinen Erfahrungsbericht hier und lassen Sie sich inspirieren! Das Buch Raising a Bilingual Child von Barbara Zurer Pearson (das übrigens sehr zu empfehlen ist!) überraschte uns mit der Information darüber, wie viele Eltern in einsprachigen Haushalten Ihr Kind zweisprachig erziehen wollen. Ein Kind zweisprachig aufwachsen zu lassen, obwohl man selbst Nicht-Muttersprachler ist, kann ungewöhnlich erscheinen, aber tatsächlich viele Menschen weltweit bringen ihren Kindern eine Sprache bei, die nicht ihre Muttersprache ist. Und es ist keineswegs einfach, denn es kann schwierig sein, mit seinem Kind in einer Sprache zu sprechen, die nicht die eigene Muttersprache oder Landessprache ist. Natürlich gibt es ein paar Mindestanforderungen, um diesen Weg einzuschlagen: Vorausgesetzt Sie erfüllen eine dieser drei Bedingungen ist es eines der besten Geschenke, wenn ein Kind zweisprachig aufwachsen kann! Also, falls Sie sich noch nicht sicher sind, ermutigen wir Sie hiermit, es zu versuchen! Wir haben viele Bücher über das faszinierende Thema bilinguale Erziehung gelesen und möchten unsere Favoriten mit Ihnen: Wenn Sie nur eines lesen wollen, dann ist Raising a Bilingual Child die beste Wahl. Einige der Ideen aus diesem Artikel stammen aus dem Buch (z. B. die vier Strategien). Uns hat gefallen, dass es viele Beispiele aus dem realen Leben enthält, auch von Menschen, die es versucht haben und gescheitert sind (ja, das kann auch passieren) und von anderen, die Erfolg hatten. Deshalb finden wir es sehr nützlich. Ein Kind zweisprachig zu erziehen ist eine außergewöhnliche und aufregende Reise. Es ist eines der besten Geschenke, die Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter machen können! Wir möchten Sie dazu ermutigen, die bilinguale Erziehung selbst auszuprobieren. Es wird Hindernisse und Herausforderungen geben, aber wenn Sie das Ziel im Auge behalten und der Sache den richtigen Wert beimessen, dann können Sie es schaffen! Wir haben noch viel zum Thema zweisprachige Erziehung zu sagen und obwohl das ein langer Artikel war, haben Sie vielleicht noch Fragen oder Zweifel. Falls das so ist, hinterlassen Sie uns bitte einen Kommentar! Wir beantworten gerne Ihre Fragen mit unserer Erfahrung und unserem Wissen darüber, wie man ein Kind zweisprachig erziehen kann.Wie Sie Ihre Kinder zweisprachig erziehen | Unsere Expertentipps
Und hier eine kurze Zusammenfassung des Videos:
Warum sollte man sein Kind zweisprachig aufwachsen lassen?
1. Ihre Motivation und Ziele
2. Einen strategischen Fokus wählen
3. Einer bestimmten Strategie treu bleiben
4. Das Kind so oft wie möglich mit der Minderheitssprache in Berührung bringen
5. Wecken Sie in Ihrem Kind den Wunsch, mehrsprachig zu sein
Vier Strategien, ein Kind zweisprachig aufzuziehen
1. One Parent – One Language (OPOL)
2. Minderheitssprache zu Hause (ML@H)
3. Time and Place (T & P)
4. Mixed Language Policy (MLP)
Für welche Strategie für die zweisprachige Erziehung sollten Sie sich entscheiden?
Ein interessantes Beispiel für eine Misch-Strategie von einem Teamkollegen
Wie erzieht man ein Kind in einem einsprachigen Haushalt zweisprachig?
Die besten Bücher zum Thema „zweisprachige Erziehung“
Schlussfolgerung
Unsere Artikel zum Thema Zweisprachigkeit:
Wir haben verschiedene interessante Artikel zum Thema Zweisprachigkeit und ihre Vorteile geschrieben. Wenn Sie mehr über dieses faszinierende Thema wissen wollen, dann sehen Sie sich die folgenden Artikel an:
- Kennen Sie die Vorteile der Zweisprachigkeit?
- Warum Sprachen für Ihre Karriere wichtig sind
- Das zweisprachige Gehirn (auf Englisch)
- Die 10 gesundheitlichen Vorteile der Zweisprachigkeit (auf Englisch)
- Kann Mehrsprachigkeit den Demenzverlauf bremsen?
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Dear Luca,
thank you for your nice article!!!
I would be very happy if you could give me some advices for my special case:
I am German. My daughter is now 1 year and 9 months old. Her father is French. He speaks and understands nearly no German. Until now we communicate in English. My French is very basically, but I understand most of it when he is talking to our daughter.
We are not living together, we are not a couple anymore. Me and my daughter we live in Germany and him he lives in France.
During our daughter’s first year I spent half of the time in France, but him he was not really often talking to her. And he was not willed enough to help me in French, so we two talked English.
Now I have to work in Germany, so we are only around 6 weeks per year in France.
Her father comes to Germany to visit his daughter every 6 weeks for around 3 days. And he is still not the biggest talker.
Until now our daughter mostly talks German. At the moment we are in France and she starts with some words in French.
Ah and I forgot to say that when the father talks to my daughter he talks in French and me I talk in German. And like I mentioned, the two of us were talking in English.
But I have the feeling that my daughter’s exposure to French is way to few.
And I have a big fear that later on her and her father have no base for talking to each other, that they have no communication.
That’s why I told the father that from now on him and me we also have to communicate in French, even though my French is quite shit. But like this she hears him talking much more in comparison when she only hears him when he is directly talking to her.
So now there are my questions:
1. Do you think it is a good idea, that I am now talking French with the father even though my French is shit?
2. Or would it make more sense to stay with the English between mother and father?
3. What would you suggest to improve my daughter’s French with an exposure for only 3 days per each 6 weeks (and during these 3 days maybe only 1 hours of direct talking between father and daughter?
4. I try to put often French music and later when she is allowed to look a bit of TV this will also be in French- do you have further ideas?
Thank you so much for your advices!!!
Hi Kati,
Thanks for your comment. As you imagine, ideally her father should be more involved in this bilingual project and make active efforts to teach French to your daughter. My first move would be asking him to talk to her more, explaining that teaching her French would be one of the nicest gift she could ever receive from her father (from my point of view, of course). That being said, please find my answers below:
1. Do you think it is a good idea, that I am now talking French with the father even though my French is shit? Yes, I do. Basically for 3 reasons: a) she will be more exposed to French, b) she could start speaking French with both of you and c) this will push you to improve your French.
2. Or would it make more sense to stay with the English between mother and father? I think that speaking French is a better option.
3. What would you suggest to improve my daughter’s French with an exposure for only 3 days per each 6 weeks (and during these 3 days maybe only 1 hours of direct talking between father and daughter? I’ll be honest: this will take a lot of time and efforts from your side, but if this is really important to you, then it’s totally worth it. You need to expose her to spoken French as much as possible. You have several possibilities: stories, songs, books, cartoons… everything should be in French. You should try to meet French expats or hire a French nanny. And ideally you should reach a B1-B2 level so you could speak to her in French (do not worry about Germany as she lives there and it will always be the dominant language).
4. I try to put often French music and later when she is allowed to look a bit of TV this will also be in French- do you have further ideas? I already answered above.
Let me add one last thing: I know that your goal is challenging and that you also have other commitments and things to do: but I’m confident that these strategies will pay off and your daughter one day will be eternally grateful for this incredible gift. So I do encourage you to give it a try, because I can feel this means a lot to you.
Viel Glück!
Hallo,
danke für den interessanten Artikel! Ich bin gerade schwanger und habe folgendes Dilemma. Wir möchten unser Kind dreisprachig aufwachsen lassen: ich bin Polin, mein Mann Kolumbianer. Wir leben in Deutschland und sprechen miteinander Deutsch. Das wäre, wie man in dem Artikel liest ja möglich mit der OPOL-Methode. Die Sache ist die, ich verstehe kein Spanisch und mein Mann kein Polnisch, wie verhält man sich dann, wenn man gemeinsam z.b am Tisch sitzt? Oder wenn ich für den Vater übersetzten muss, was ich gerade zu dem Kind gesagt habe. Wird das Kind dann nicht doch immer auf Deutsch sprechen wollen?
Liebe Marlena! Herzlichen Glückwunsch! Wir freuen uns schon auf den nächsten mehrsprachigen Erdenbürger. Verständlich, dass du dir jetzt allerlei Gedanken machst und auch Zweifel aufkommen. Auch mir ging es damals nicht anders. Lasst es auf euch zu kommen. OPOL wird wohl euer Modell sein, aber es gibt keinen Grund, dieses 100 % konsequent durchzuziehen. Das Wichtigste ist, dass ihr in eurer Kommunikation authentisch bleibt und so mit eurem Kind kommuniziert wie ihr fühlt und euch in der jeweiligen Situation wohlfühlt. Ich bin mir sicher, dass du bald schon nicht wenig staunen wirst, wenn das kleine Bündel auf Spanisch, Polnisch und Deutsch los plappert! 🙂
Hallo, ein super toller Artikel zu dem Thema Mehrsprachigkeit. Wir haben folgende Konselation. Papa spricht Deutsch, Mama spricht/kann Deutsch, Russisch und Moldawisch. Jetzt grübele ich nach, wie ich unserem Baby möglichst sowohl Russisch, als auch Moldawisch beibringen kann. Die deutsche Sprache wird gar kein Problem sein, denn diese wird/ist die Hauptsprache zwischen meinem Mann und mir und auch später im Kindergarten/ASchule. Das Moldawische spreche nur meine Mama, sprich die Oma und ich. Russisch sprechen bei uns die Freunde und auch die Oma. Moldawisch ist meine Muttersprache und daher wünsche ich mir diese weiterzugeben. Russisch wäre mir auch wichtig, zu vererbern.
Ich habe leider bisher keine richtige Lösung gefunden, wie ich vorgehen soll. Haben Sie vielleicht ein Tipp für mich?
Viele Grüße
Liebe Diana,
dieses Kopfzerbrechen als mehrsprachiger Elternteil ist mir wohlbekannt. Es ist nicht einfach eine Entscheidung zu treffen. Da in eurem Freundeskreis Russisch gesprochen wird, würde ich vielleicht Moldawisch zunächst den Vorrang geben und Russisch in Zukunft über eine weitere Bezugsperson (den Lieblingsonkel/ die Babysitterin) hinzufügen. Oder du sprichst von Anfang an beide Sprachen mit deinem Baby, und zwar zu bestimmten, sich wiederholenden, Aktivitäten (beim Spielen, bei der Pflege…). Klingt anstrengend, ich weiß, aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall!
Dir und deiner Familie wünschen wir von ganzem Herzen alles Gute! 🙂
Wie sollte/könnte die zweisprachige Erziehung aussehen, wenn ein Elternteil nicht ständig zugegen ist, sondern nur am Wochenende?
Dabei möchte ich ganz konkret den Blick auf Situationen wenden bei denen beide Elternteile „anwesend“ sind und ein Elternteil dem Kind in einer „Fremdsprache“ etwas aufträgt zu tun (z.B. Hände waschen oder zum Essen zu kommen). Ist es in solchen Fällen in Ordnung, wenn man es erst in der Fremdsprache sagt und dann nochmals in einer weiteren für den anderen Elternteil verständlichen Sprache wiederholt oder sollte in solchen Fällen die „einheitliche Sprache“ verwendet werden? Außerdem, wenn das Kind eine Sache/Gegenstand falsch benennt (statt Auto „tut tut“ oder statt Hund „Wauwau“) kann/sollte dann der „Minderheitssprachler“ die „zweisprachige Methode“ (also Fremdsprache und dann „verständliche Sprache) verwenden oder bei der „verständlichen Sprache“ – also im o.g. nicht „Car“ oder „dog“ sondern „Auto“ bzw. „Hund“ – bleiden.
Lieber Sebastian, vielen Dank für Ihren Kommentar.
1) Wenn ein Elternteil weniger Zeit mit dem Kind verbringt, würde ich versuchen das Kind auch während seiner Abwesenheit mit der Sprache in Kontakt zu bringen (zum Beispiel mit Hörspielen oder Kinderliedern, die zuvor/danach gemeinsam angehört werden…).
2) In dieser Situation glaube ich, dass es für das Kind einfacher sein wird, wenn es von dem entsprechenden Elternteil ausschließlich in der Zielsprache angesprochen wird. Bei Anfangsschwierigkeiten sollte die Sprache von Tätigkeiten begleitet werden. Sprich: das erwähnte Händewaschen wird gemeinsam erledigt. Auch zur Korrektur würde ich an einer Sprache festhalten.
Lassen Sie sich nicht entmutigen – es wird noch viel eher „Klick“ machen, als Sie es sich vorstellen können!
Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir alles Gute!
Hallo! Ich bin bilingual Deutsch-Italienisch aufgewachsen und habe auch In Deutschland und Italien gelebt und die Schule besucht. Mein Mann ist aber Deutscher und wir leben in Deutschland, miteinander sprechen wir Deutsch. Italienisch ist mir also sehr wichtig, es ist aber nicht die Sprache, die ich spontan über die Lippen kommt. Ich würde unser Kind gerne Zweisprachig aufwachsen lassen, finde aber nirgends etwas zu „2. Generation Bilingualität“, habt ihr Hinweise oder Erfahrungen? Herzlichen Dank!
Liebe Thea, vielen Dank für deinen Kommentar. Das ist wirklich ein guter Hinweis und tatsächlich befinde ich mich selbst in der gleichen Situation! 🙂 Gerne werden wir uns diesem Thema bald in einem Beitrag widmen und unsere Tipps und Erfahrungen teilen. Dir und deiner Familie wünschen wir alles Gute!
Sehr professionell verfasster Artikel mit entpsrechend wissenschaftlicher Tiefe. Mir gefällt auch der Teil, in dem Sie auf die „Motivation“ bei der ganzen Unternehmung eingehen – ich bin mir sicher der Weg wird nicht einfach aber der Mehrwert ist offensichtlich. Vor allem, da berufliche Tätigkeiten in Deutschland zunehmend in Englisch erfolgen. Wir werden bei unseren Kindern vermutlich eine Kombination aus OPOL und ML@H anwenden (ML= Englisch). Beste Gruesse
Hallo Elias,
Danke für Ihr Feedback. Es freut uns, dass Sie den Artikel interessant finden und er Ihnen helfen kann, sich für ein System zu entscheiden.
Viel Spaß auch weiterhin mit MosaLingua! 🙂
Liebes Mosa Lingua Team,
ich habe ein echtes Dilemma – meine Muttersprache ist deutsch und meine Frau hat die Muttersprache russisch. Wir leben in Frankreich und unser Französisch ist sehr begrenzt.
Was würdet ihr uns raten? Ich spreche mit unserer Tochter nur deutsch und meine Frau nur russisch (Tochter ist 1 Jahr alt) – mit meiner Frau spreche ich russisch.
Freue mich auf euer feedback!
Vielen Dank
Hallo Eric,
danke, dass Sie den Blogs von MosaLingua folgen. Ja, Sie machen es genau richtig. Jeder Elternteil sollte in seiner Muttersprache mit den Kindern sprechen. Es kann zwar sein, das die Kleinen erst später anfangen, Worte zu artikulieren, aber sie tun es dann in beiden Sprachen. In Ihrem Falle wird die Tochter Französisch von alleine aus dem Fernsehen oder Radio aufnehmen und dann im Kindergarten perfektionieren. Sie wird also 3-sprachig aufwachsen.
Liebe Grüsse und viel Erfolg, Isabel 🙂
Cool! Super Artikel, danke dafür!
Und ich finde es sehr mutig und stark das Kind dreisprachig aufwachsen zulassen – sieht man doch den Aufwand, den ein Erwachsener hat, eine weitere Sprache zu lernen.
Hallo Martin,
Danke für Ihr Feedback. Es ist wirklich wichtig, den Kindern von klein auf an mehrere Sprachen beizubringen, besonders wenn es Muttersprachen sind.
Viel Spaß auch weiterhin mit MosaLingua! Liebe Grüsse, Isabel 🙂