Französische Sänger kennt sicher jeder zumindest einen. Allen voran vielleicht Edith Piaf aus der älteren Generation und die Sängerin ZAZ aus der jüngeren Generation französischer Chanson Sänger stammend. Mit Chanson verbindet man in erster Linie die alte Schule von Sängern wie Charles Aznavour oder Gilbert Bécaud, aber Chanson steht auch für die französische Musik allgemein mit ihren bewegenden Stimmen, die man in Form von altmodischerer bis moderner Popmusik findet. 

Letztes Update: 20. Juni 2023

  französische Sänger

Musik und Lieder aus der französischsprachigen Welt eignen sich schon am Anfang Ihres Lernwegs als Hilfsmittel. Die Liedtexte mögen zwar nicht immer unbedingt als Französisch für Anfänger durchgehen, aber ihre melodische Art und die Refrains helfen ungemein dabei, sich neues Vokabular leicht einzuprägen.

 

Französische Sänger in der modernen Welt der Musik

Schon Vanessa Paradis schaffte es als junges Mädchen bis nach Amerika und auch heute noch hört man auch im restlichen Europa und in Übersee immer wieder französische Sänger, die sich dort an Beliebtheit erfreuen. Vielleicht liegt es am besonderen Klang des Französischen, in jedem Fall gibt es aber eine breite und weltweit populäre Musikszene aus Frankreich und viele berühmte französische Sänger, wovon wir uns 13 in diesem Artikel ein wenig genauer ansehen werden.

  • ZAZ

Geboren 1980 als Isabelle Geffroy im französischen Tours, trägt sie den Spitz- und Künstlernamen ZAZ. Ihre Musik ist eine Mischung aus französischem Chanson mit jazzigen Klängen sowie viel akustischer Musik und Soulmusik-Einflüssen. ZAZ studierte Musik und spielt Geige, Klavier und Gitarre.

Zu ihren musikalischen Vorbildern zählt die Sängerin Ella Fitzgerald, aber auch Musiker mit afrikanischen, lateinamerikanischen und kubanischen Wurzeln, was sich in ihrer Musik widerspiegelt. Ihr erster großer Hit war das Lied Je veux auf ihrem Debütalbum. Seit Beginn ihrer Karriere hat sie mehr als 4 Millionen Alben weltweit verkauft.

  • Indila

Indila ist 1984 unter dem Namen Adila Sedraïa in Paris geboren. Sie hat algerische, ägyptische, indische und kambodschanische Wurzeln. Sie brachte ihre erste Single Dernière danse im Dezember 2013 heraus und hat seither mit vielen Musikern zusammengearbeitet. 2014 gewann sie die europäischen MTV Music Awards als beste französische Künstlerin.

  • Benjamin Biolay

Benjamin Biolays sinnlich säuselnde, tiefe Stimme erinnert an den Stil von Serge Gainsbourg. Er ist ein bekannter Liedermacher und Produzent, der Klavier, Gitarre und Trompete spielt und mit Musikgrößen wie Carla Bruni, Francoise Hardy, Jane Birkin und Vanessa Paradis zusammengearbeitet hat. 2001 veröffentlichte er Rose Kennedy, ein von Serge Gainsbourg beeinflusstes Konzeptalbum, dessen Les Roses et Les Promesses das Grundgefühl des Albums verkörpert.

  • Vanessa Paradis

Vanessa Paradis ist eine französische Schauspielerin, Sängerin und Model. Sie begann ihre Karriere im zarten Alter von 14 im Jahre 1981 mit dem Lied Joe le Taxi und wurde quasi über Nacht eine der Top-Sängerinnen in Frankreich sowie die Ikone einer ganzen Generation.

Ihr Album Be My Baby schrieb der legendäre Serge Gainsbourg. Sie ist noch immer eine französische Stilikone und veröffentlichte im Jahr 2018 ihr bisher letztes Album Les Sources und spielte zuletzt in den Filmen Das Familienfoto (Photo de famille) sowie Messer im Herz (Un couteau dans le cœur).

  • Carla Bruni

Das Model und die Frau des französischen Ex-Präsidenten Nicola Sarkozy ist eine talentierte Sängerin und Gitarristin, die mehrere Alben auf Französisch herausgebracht hat. In den 90ern eines der bekanntesten Supermodels der Welt, wurde sie schließlich hauptberuflich Sängerin und heiratete 2008 den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy.

Daraufhin nahm die gebürtige Italienerin auch die französische Staatsbürgerschaft an. 2013 brachte sie das Album Little French Songs heraus und hat während des Coronalockdowns ein weiteres aufgenommen. Ihre leise, brüchige Stimme ist besonders poetisch, wie man seit ihrem Debütalbum 2020 Quel’un m’a dit weiß.

  • Francis Cabrel

Der 1953 geborene Musiker ist wahrscheinlich einer der bekanntesten französischen Sänger aller Zeiten und vor allem bekannt für seine lyrischen Liedtexte und seinen folkloristischen Stil mit gelegentlichen Einflüssen aus dem Blues und der Countrymusik. Vom 1977 erschienen Album Les Murs de poussière bis ins Jahr 2020 zu À l’Aube revenant, ist der Gitarrist und Sänger eine Ikone und man sollte ihn sich unbedingt anhören, wenn man in die Welt der französischen Musik eintauchen möchte.

  • Mylène Farmer

Mylène Farmer ist französische Sängerin, Komponistin und Schauspielerin. Sie stammt aus einer französischen Familie in Quebec und ist in Frankreich aufgewachsen. Die schüchterne Künstlerin, die fast nie Interviews gibt, hat in Frankreich mehr als 30 Millionen Alben verkauft und ist somit im Land die erfolgreichste Künstlerin aller Zeiten. Sie hält außerdem den Rekord für die meistens Nummer-Eins Hits in den französischen Hitparaden. Bisher sind es 21, 8 davon hintereinander.

Farmer wurde mit kontroversen und poetischen Liedtexten berühmt sowie sehr expliziten Musikvideos. Die sinnlichen Texte des Albums Cendre de lune sind inspiriert von der Literatur des 19. Jahrhunderts. 2018 brachte Farmer das Album Désobéissance heraus und erreichte wieder die Spitze der französischen Charts. 2020 veröffentlichte sie das Album Passe… comme tu sais on.

  • Serge Gainsbourg

Gainsbourg hatte ausgehend von seinem 1971 erschienenen Konzeptalbum Histoire de Melody Nelson einen enormen Einfluss auf kommende Generationen: elektronisch verankerte Indie-Bands wie Massive Attack und Portishead nennen ihn als Inspiration, aber auch Pop-Indie Bands wie Tame Impala oder Beck.

Auch Popstars wie Kylie Minogue haben seine Musik aufgegriffen. Im Ausland wird er oft reduziert auf sein Duett mit Jane Birkin Je t’aime… moi non plus, aber sein Einfluss reicht weit und er ist noch nach seinem Tod noch immer das Enfant Terrible der französischen Musik, wohl bedingt durch seinen besonders rauen gallischen Charme.  

französische Sänger

 

Französische Sänger der alten Schule

  • Édith Piaf

Édith Piaf wurde 1915 geboren und von ihrer Mutter nach der Geburt verlassen. Ihre Großmutter väterlicherseits zog sie in einem Bordell auf. Als Teil der armen sozialen Schicht musste sie auf den Straßen von Paris singen, um Geld zu verdienen. 1935 entdeckte sie auf diese Weise Louis Leplée, ein Kabarettbesitzer, durch den Édith Piaf ihren ersten Job bekam. Im selben Jahr noch begann sie dank ihres großen Talents bereits in den Musikhallen von Paris zu singen.

Die Chansons von Édith Piaf beschäftigen sich mit dramatischen Themen und spiegeln oft das Alltagsleben in Paris wider. Piaf schrieb um die 90 Lieder, die sie alle selbst sang und oft verleiht ein Akkordeon den Liedern eine gewisse Fragilität und Weiblichkeit. Orchester sorgen wiederum für ergreifende Effekte in den Liedern. Piafs sehr kehlige Stimme und ihre kleine physische Erscheinung sind charakteristisch für die Künstlerin, die wahrscheinlich die berühmteste und am meisten verehrte französische Chansonnière ist. Zu ihren größten Hits gehören die Lieder Je ne regrette rien und Hymne à l’amour. 

  • Charles Aznavour

Eine weitere Legende des französischen Chansons. Charles Aznavour schrieb mehr als 800 Lieder, die er in Sprachen wie Französisch, Englisch, Deutsch und Spanisch sang! Der 1924 als Sohn armenischer Immigranten in Paris geborene französische Sänger verkaufte mehr als 100 Millionen Alben. Seine Tenorstimme ist weltweit bekannt. Er begann bereits als Kleinkind mit dem Singen, brach später die Schule ab und performte mit einer Wander-Theatertruppe in Frankreich und Belgien, bevor er 1941 als Künstler im Pariser Club de la Chanson Pierre Roche vorgestellt wurde. Die beiden wurden als Duo „Roche und Aznavour“ bekannt und erlangten auch außerhalb Frankreichs Berühmtheit.

Aznavour begann einen Ruf als Komponist zu entwickeln und komponierte Lieder im Stil der Straßenmusik für bekannte Künstler wie vor allem Édith Piaf, mit der er auch auf Tour war, bis er (ohne Roche) endlich eine Solokarriere begann. Berühmt wurde er mit düsteren Chansons wie Sur ma vie, Parce que und Après l’amour.

  • Gilbert Bécaud

Gilbert Bécaud, ein französischer Sänger, der mit bürgerlichem Namen François Silly hieß, wurde 1927 geboren. Er besuchte das Konservatorium und startete seine Karriere 1947. Er schrieb Musik für die berühmte Sängerin Édith Piaf und komponierte zusammen mit Charles Aznavour. Seinen Durchbruch erlangte er 1955 im Pariser L’Olympia, als das aus Teenagern bestehende Publikum so begeistert war von seiner kraftvollen Performance, das es die Sitze aus den Verankerungen riss.

Von nun an hieß Bécaud in den Medien Monsieur 100,000 Volts. Er hörte nie auf Musik zu machen und spielte sein letztes Konzert 18 Monate vor seinem Tod im Jahre 2001. Einer seiner Hits ist das Lied Et maintenant

  • Jacques Brel

Der belgische Sänger ist vor allem für seine emotionalen Lieder über Liebe, Tod und Verzweiflung bekannt, die weltweit ihresgleichen suchen. Mit 24 verließ er seine Familie und zog 1953 nach Paris und schrieb zunächst Lieder für andere Künstler. Er spielte in Lokalen zwischen Montmartre und Montparnasse und wurde schließlich berühmt mit der Ballade Quand On N’a Que l’Amour. Die französische Sängerin Juliette Gréco coverte eines seiner ersten Lieder Le Diable (Ça Va). Brel war ein Meister des Pathos was man zum Beispiel in seinem Lied La Chanson Des Vieux Amants („Lied der alten Liebenden“) gut heraushört, welches besonders melancholisch ist.

Brel zog sich während seiner Karriere für 5 Jahre aus der Musik zurück und war auch Schauspieler. Der Film Le Far West wurde 1973 für die Palm D’Or auf dem Cannes Film Festival nominiert. Brel liebte das Segeln und setzte diese Leidenschaft auch fort, nachdem ihm eine Lunge entfernt wurde. 1977 begann er an seinem letzten Album Les Marquises zu arbeiten, welches mehr als eine Million Mal verkauft wurde und die Spitze der französischen Alben Charts erreichte.

  • Juliette Gréco

Geboren in Montpellier im Jahr 1927 als Tochter eines korsischen Vaters und einer Mutter aus Bordeaux, besuchte Juliette Gréco in Paris die École de Danse de l’Opéra. Ihre Mutter und Schwester wurden 1943 im Laufe des Zweiten Weltkrieges als Mitglieder der Résistance in ein Konzentrationslager deportiert, und die erst 16-jährige Juliette landete im berüchtigten Fresnes Gefängnis. Durch die Schauspielerin Hélène Duc erlangte sie nach ihrer Entlassung Zutritt zur Welt des Entertainments. Nach dem Krieg bewegte Juliette Gréco sich im Kreise von Intellektuellen und Künstlern in Kabaretts und Jazzklubs.

Ihren ersten Hit landete sie mit dem Lied des Dichters Raymond Queneau Si tu t’imagines. Das Lied zusammen mit ihrer sinnlichen und warmen Stimme wurde sehr populär. Ein weiterer Hit, den sie zwar nicht als erste sang, der ihr aber Ruhm einbrachte, war Sous le Ciel de Paris. Das Lied wurde weltweit synonym mit dem Klang von Paris und Frankreichs allgemein. Gréco sang oft Lieder anderer Künstler, unter anderem den Song von Serge Gainsbourg La Javanaise, der sie lange begleitete. In den 50ern and 60ern war sie eine Ikone des Pariser Stadtteils Saint-Germain-des-Prés.  

 

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