Interkulturelle Kommunikation ist das, was auf Ihren Reisen um die ganze Welt stattfindet … Dabei sind Sprachen bekanntlich der Schlüssel dazu. Nun, es ist ja schön, mehrere Sprachen zu lernen und zu sprechen, aber selbst dank zahlreicher Sprachreisen kann man einfach nicht ALLE Sprachen dieser Welt sprechen. Wir haben uns die folgenden Fragen gestellt: Ab wann lohnt es sich, die Sprache eines Reiselandes zu lernen?
Letztes Update: 10. März 2023
Wie viel muss man können? Wie weit kommt man mit dem Englischen? Lesen Sie selbst, was bei unserer Recherche zum Thema interkulturelle Kommunikation auf Reisen herausgekommen ist. Denn wer Sprachen spricht, kann mit den Leuten vor Ort kommunizieren und wichtige Informationen erhalten, die einem sonst vorenthalten bleiben. So findet man sich unterwegs leichter zurecht und bekommt Zugang zu den Einheimischen und erfährt über Ihre Kultur und Lebensweise.
Interkulturelle Kommunikation mit Händen und Füßen – reicht das?
Es ist stimmt, dass man, um grundlegende Dinge zu erhalten und Bedürfnisse zu befriedigen auf Reisen auch ohne Sprache, sondern nur durch mit Gesten sehr weit kommen kann. Vor allem, wenn man nichts Außergewöhnliches will und ein Reisender braucht nun mal in der Regel was zu essen und einen Platz zum Schlafen.
In praktisch jedem Laden kann man auf das zeigen, was man haben möchte und an den Fingern abzählen, wie viel davon. Das Nicken mit dem Kopf in verschiedene Richtungen oder auch allein der Gesichtsausdruck sagt schon viel über Zustimmung oder Ablehnung aus.
❗Ein paar Tipps zu interkulturellen Unterschieden in der Körpersprache und insbesondere, was es mit dem Kopfnicken in Indien auf sich hat oder wie man in anderen Ländern mit den Fingern zählt, können Sie übrigens in diesem Blogartikel von uns nachlesen.
Kann man sich also in einem Land ganz ohne Sprachkenntnisse zurechtfinden?
Ich würde mal behaupten, ja. Je mehr andere ausländische Reisende an einem Ort sind, desto besser ist die lokale Bevölkerung auf die Touris und Backpacker eingestellt und desto einfacher wird es. Auch wenn man etwas weniger frequentierte Gegenden ansteuert, so sollte man aus besagten Gründen mit Händen und Füßen weit kommen. Eine gewisse Coolness und die Akzeptanz, dass auch aufgrund eventueller Kommunikationsprobleme nicht immer alles reibungslos verläuft, hilft.
Reichen die wichtigsten Wörter für interkulturelle Kommunikation?
Auch wenn ich eben behauptet habe, dass ich der Meinung bin, es würde auch ohne Wörter gehen, ich empfehle jedem Reisenden wärmstens, zumindest drei Wörter der Sprache des Reiselandes zu lernen. Ausnahmslos. Auch bei einem Wochenendtrip und diese Wörter sind:
- „Hallo„,
- „Danke“ und
- „Entschuldigung„.
Auf der Seite Weltreisewortschatz finden Sie übrigens eine Auflistung der wichtigsten 30 Wörter in 60 Sprachen.
Der Grund, warum ich die Wichtigkeit dieser drei Wörter so betone, ist ganz einfach. Es ist eine große Geste der Höflichkeit des Reisenden und das ohne großen Aufwand. Dieser bekundet damit nämlich schon mal ein gewisses Interesse am bereisten Land und dass ihm die Sprache und die Menschen dort nicht völlig egal sind. Es ist also auch ein Zeichen von Respekt. Das kommt bei jeder Begegnung gut an.
- Leute zu grüßen wird fast immer als höflich empfunden. Durch ein Grußwort wie „Hallo“ (oder noch besser: „Guten Tag“) ist man dabei.
- Danke ist auch einfach wichtig – denn so oft wird einem auf Reisen geholfen, da ist es einfach nur schön, seinen Dank auch aussprechen zu können.
- Sich entschuldigen zu können kommt auch immer gut an. Wer weiß, in welche Situation man sich bringt … Auch nur, um einen Satz mit „Entschuldigung …„ (auf der Landessprache) zu beginnen und dann zu fragen „English?“ ist schlichtweg netter als gleich wie selbstverständlich auf Englisch los zu plappern …
Der Tipp mit dem Lernen von ein paar Wörtern ist übrigens kein Geheimnis, dies raten auch viele Reiseblogger. Hier finden Sie zum Beispiel ein Interview mit Ulrike Hecker. Sie gibt übrigens noch einen guten Tipp: Ein Lächeln ist universell.
So wahr, im Zweifel einfach nur zu lächeln spricht auch schon Bände. Aber wenn einem dazu dann auch noch ein Danke über die Lippen kommt, dann ist das natürlich noch schöner!
Interkulturelle Kommunikation und die Rolle der englischen Sprache
Ich erinnere mich an einen lang vergangenen Familienurlaub in die Türkei, als ich noch Teenager war und kein Englisch sprach. Meine Mutter und mein jüngerer Bruder auch (so gut wie) nicht. Wir waren gemeinsam auf dem Markt. Ein geschäftstüchtiger türkischer Händler sprach uns nicht gerade zurückhaltend an und pries seine Taschen an.
Meine Mutter antwortete völlig überfordert: „See …„, denn sie wollte sagen, dass wir uns nur umsehen, er verstand das „see“ als ein „Sehen wollen“ der Ware und legte los …
In diesem Fall hätte eine Antwort im Sinne von: „No thanks, we are just looking.“ geholfen.
Einen Schlusssatz muss ich der Anekdote aber noch verpassen: Meine Mutter lernt mittlerweile (nachdem Sie auf den Geschmack des Reisens gekommen ist) seit einigen Jahren fleißig Englisch, seit einigen Monaten übrigens mit der MosaLingua Englisch App und es zeigt Wirkung. Ich bin sehr stolz, wie sie im Ausland zurechtkommt und auch wie gut sie Englisch spricht.
Da weltweit so viele Menschen Englisch sprechen (und je touristischer ein Gebiet beziehungsweise je höher das Bildungsniveau eines Landes ist), kommt man mit dieser Sprache generell sehr weit.
Zusammengefasst also: Da niemand alle Sprachen spricht, ist eine offizielle Weltsprache doch ein super Kompromiss, durch den sich alle Leute auf der Welt verständigen können, oder?
Es kann der kleinste gemeinsame sprachliche Nenner sein. Aber gerade kommunikationssuchende Weltenbummler werden auf ihren Reisen auch auf viele andere Reisende stoßen, darunter auch mit Sicherheit auf Leute, die sehr gut Englisch sprechen und im Idealfall Muttersprachler. Es ist doch toll, sich mit diesen Leuten richtig unterhalten zu können. Bestenfalls lernt man gar noch von deren Englisch. Horizonterweiternder als der Kontakt zu eigenen Landsleuten ist es allemal.
Daher sind Englischkenntnisse auch für Weltenbummler sehr wichtig, auch wenn diese die Kenntnisse in einer Landessprache natürlich nicht ersetzen.
Wann und wo werden grundlegende Kenntnisse der Landessprache empfohlen?
In manchen Ländern und touristischen Regionen spricht eigentlich fast jeder zumindest ein wenig Englisch. Aber es gibt Gegenden, von denen gesagt wird, dass grundlegende Kenntnisse der Landessprache äußerst hilfreich, wenn nicht gar nötig sind. Connie gibt auf Ihrem Reiseblog Planetbackpack aus eigener Erfahrung Tipps, die Sie hier nachlesen können.
Für einen Kurztrip mag das Nutzen-Aufwand-Verhältnis eines Sprachkurses der Landessprache fraglich sein, aber für alle Reisenden unter Ihnen die Zeit haben und sich ein wenig länger im Ausland aufhalten, denen sei Connies Rat abschließend ans Herz gelegt:
“Wer grundsätzlich Bock und etwas Zeit hat, sich näher mit der Sprache vor Ort auseinanderzusetzen, dem empfehle ich auf jeden Fall vor Ort in einen Sprachkurs zu investieren. Auch wenn es nur eine Woche ist, es lohnt sich immer!”
Wir hoffen, dass Sie diesen Artikel informativ fanden und dass er Sie zum Lernen von einzelnen Wörtern oder gar Sprachen motiviert.
Welche Erfahrungen haben Sie in Bezug auf interkulturelle Kommunikation auf Reisen? Wenn Sie drei oder auch ein paar mehr Wörter Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Russisch oder Mandarin-Chinesisch lernen möchten, dann laden Sie sich doch unsere kostenlosen Reisesprachführer herunter.
Schauen Sie sich unbedingt auch die folgenden Beiträge auf unserem MosaLingua Blog an:
- Tipps für eine Auslandsreise
- Erasmus Auslandssemester zum Sprachenlernen nutzen
- Reisewortschatz auf Englisch und in 6 anderen Sprachen
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