Japanische Filme zum Lernen – Unsere Tipps

Warum japanische Filme sich besonders gut zum Lernen eignen

Bei MosaLingua sind wir davon überzeugt, dass Sie umso besser lernen, je mehr Sie sich beim Lernen amüsieren. Sich Filme in Originalversion ansehen, ist ideal, um auf unterhaltsame Weise sein Hörverständnis und seine Aussprache zu verbessern. Wenn Sie erst vor Kurzem damit begonnen haben, Japanisch zu lernen, dann ist es besser, wenn Sie mit Untertiteln anzufangen, denn sonst könnten Sie leicht die Motivation verlieren. Wenn keine deutschen Untertitel vorhanden sind, probieren Sie es mit englischen, um dem Inhalt zumindest grob folgen zu können.

Wenn Sie bereits Japanischkenntnisse haben, können Sie versuchen die Filme mit japanischen Untertiteln anzusehen. Die Wörter in schriftlicher Form zu betrachten, wird Ihnen dabei helfen auch die Begriffe zu verstehen, die sonst untergehen würden, wenn die Schauspieler schnell sprechen oder es Hintergrundgeräusche gibt.

Sich japanische Filme anzusehen, kann Ihnen auch Kenntnisse bescheren, die über das Sprachenlernen hinausgehen. So haben Sie zum Beispiel die Möglichkeit, sich anzusehen, wie die japanische Gesellschaft so tickt und können wirklich gut in die Kultur eintauchen, ohne dafür nach Japan reisen zu müssen. Das Land der aufgehenden Sonne wird sich Ihnen durch seine Musik, das Verhalten der Charaktere und realistische Szenen im Film offenbaren.

Weitere Vorteile und Tricks, wie Sie mit Filmen Ihre Sprachkenntnisse verbessern können, finden Sie auch in diesem Beitrag: Sprachen lernen mit Filmen – So geht’s [VIDEO]

Japanische Filme zum Lernen: Unsere Favoriten

1. Tampopo (タンポポ)

Tampopo (auf Deutsch: Pusteblume oder „Tampopo – Magische Nudeln“) ist der erste Spaghettiwestern der Welt. So beschrieb sich der Film in seinem ersten Trailer selbst. Der 1985 erschienene Film ist eine japanische Komödie, die mit viel Humor die Besessenheit der Japaner dem Essen gegenüber zeigt. Tampopo bedeutet Löwenzahn und erzählt die Geschichte eines bescheidenen Ladenbesitzers, der mithilfe eines Freundes seine Produkte verbessern möchte.

Das Ergebnis ist Streit, fast tödliches Verschlucken, viel Schießerei und Gelächter – das sind die Elemente, die diesen japanischen Western ausmachen. Die US-amerikanische Zeitung The Washington Post schrieb: „Tampopo“ is perhaps the funniest movie about the connection between food and sex ever made“ (dt. „Tampopo“ ist wahrscheinlich der witzigste Film, der je über die Verbindung zwischen Essen und Sex gedreht wurde). Sie werden beim Ansehen dieses Films so viel lachen, dass Sie kaum bemerken, dass Sie dabei Japanisch lernen! 

2. Japanische Filme zum Lernen: Okuribito (おくりびと)

Okuribito (auf Deutsch betitelt: „Nokan – Die Kunst des Ausklangs“) ist ein Film aus dem Jahr 2008, der von einem Musiker handelt, der seinen Job bei einem Orchester verliert und in seinem Heimatort beginnt, für ein Begräbnisunternehmen zu arbeiten und dort Tote rituell zu waschen. Das Thema scheint makaber, aber der Film hat viel Tiefe, ist emotional berührend und inspirierend.

Obwohl seine Frau und sein bester Freund den neuen Job anfangs ekelhaft finden und sich von ihm distanzieren, findet der Hauptcharakter Daigo doch Gefallen an der Arbeit und gewinnt schließlich auch den Respekt seiner Liebsten. Dieser Film war der erste japanische Film, der trotz der gemischten Kritiken einen Oscar als bester ausländischer Film bekommen hat.

Lassen Sie uns, nachdem Sie sich den Film angesehen haben, wissen, ob Sie finden, dass der Oscar ist gerechtfertigt oder ob Sie die Meinung der dem Film gegenüber negativ eingestellten Kritiker teilen.

3. Godzilla (ゴジラ)

Ein großer Klassiker des japanischen Kinos, den Sie sicher schon einmal gesehen haben (vielleicht sogar öfter als ein Mal). Die Originalversion stammt aus dem Jahr 1954 und seitdem sind eine Menge Remakes entstanden. Nach einer ersten Attacke nähert sich Godzilla, ein marines prähistorisches Monster, das durch radioaktive Strahlung noch stärker geworden ist, der Stadt Tokyo. Er zerstört die Stadt, aber ein Wissenschaftler namens Serizawa erfindet eine mächtige Waffe, mit der man das Monster töten kann. Nachdem er das Monster getötet hat, beschließt er, nicht nur die Waffe zu zerstören, sondern auch sich selbst umzubringen, damit sein Wissen nicht in die Hände der Menschheit gerät.

Die historische Bedeutung dieses Films ist auch 70 Jahre nach der Erstausstrahlung nicht zu verleugnen.

4. Umimachi Diary (海街 diary)

Umimachi Diary (wörtlich Meeresstadt-Tagebuch, deutscher Titel: Unsere kleine Schwester) ist ein Film aus dem Jahr 2015. Er erzählt die Geschichte von drei Schwestern, Sachi (29 Jahre), Yoshino (22 Jahre) und Chika (19 Jahre), die alle in Kamakura leben. Ihr Vater hat sie 15 Jahre zuvor verlassen. Nach seinem Tod finden die drei Schwestern heraus, dass sie noch eine 14-jährige Halbschwester haben. Suzu lebt von nun an mit ihnen leben. Der Film beruht auf einem Manga mit demselben Titel von Akimi Yoshida. Er stand 2015 im Wettbewerb um die Goldene Palme beim Filmfestival von Cannes.

Unsere kleine Schwester ist eine herzzerreißende Geschichte von Selbstlosigkeit, Vergebung und Familien, die sich aus verschiedenen Generationen zusammensetzen.

5. Japanische Filme zum Lernen: Die 7 Samurai (七人の侍)

Dieser Film von Akira Kurosawa ist ein Meisterwerk des Kinos aus dem Jahr 1954 und genau aus diesem Grund können Sie ihn nicht auslassen! Er erzählt die Geschichte eines armen Dorfes, das immer wieder von einer Bande Ganoven überfallen wird. Um gegen die Bösewichte zu kämpfen, rekrutieren die Dorfbewohner 7 Samurais. Der Film endet mit dem Sieg der Bauern.

Es gibt eindrucksvolle Kampfszenen zu sehen, eine mitreißende Handlung und große Schauspielkunst. Sehen Sie sich diesen Film ohne an die Sprache zu denken oder zu lernen, sondern genießen sie ihn einfach!

6. Die Reise nach Tokyo (東京物語)

Ein Film des Regisseurs Yasujirō Ozu aus dem Jahr 1953 und der die Geschichte von Shūkichi und Tomi Hirayama, einem Paar, das per Zug nach Tokyo reist, um dort seine Kinder zu besuchen, erzählt. Bei der Ankunft in Tokyo wird das Paar von seinem Sohn und der ältesten Tochter gastfreundlich willkommen geheißen. Dennoch kämpfen alle mit ihren eigenen Leben und haben nicht besonders viel Zeit für die Eltern. Die Einzige, die sich wirklich um die alten Leute sorgt, ist die Schwiegertochter Noriko, Witwe des zweitgeborenen Sohnes Shōji, der im Krieg starb.

Die Eltern, welche diese Situation schmerzt, beschließen, nach Hause zu fahren. Auf der Rückreise erreichen sie schlechte Nachrichten und noch eine ganze Reihe anderer Dinge geschehen, die bestätigen, dass Noriko dem alten Ehepaar am nächsten steht. Der Film ist deshalb interessant, weil er sich mit der japanischen Familiendynamik beschäftigt und vor allem zwei der im Leben wichtigsten Themen hervorhebt, mit denen jeder zu kämpfen hat: Familie und Liebe.

7. Kirschblüten und rote Bohnen (あん)

Dieser Film aus dem Jahr 2015 beruht auf einem Roman mit dem gleichen Titel von Durian Sukegawa.

 Der Film erzählt die Geschichte von Sentaros Imbissbude in einem Vorort von Tokyo. Er verkauft Dorayaki-Pfannkuchen, die mit der leicht süßen, roten Bohnenpaste «An» gefüllt sind. Sein Leben verändert sich, als eines Tages die alte Frau Tokue vor dem Laden steh und die Kirschbäume, die in voller Blüte stehen, bewundert. Nach anfänglichem Zögern spricht sie ihn an und bewirbt sich um die an der Imbissbude ausgeschriebene Stelle. Sentaro weist sie zurück, aber sie akzeptiert kein Nein, kritisiert sogar den Geschmack seiner Bohnenpaste und gibt ihm eine Kostprobe ihrer eigenen. Schließlich stellt er Tokue ein. In den vielen Stunden des gemeinsamen Zubereitens der Köstlichkeiten entwickelt sich zwischen Sentaro und Frau Tokue eine tiefe Verbundenheit. Sentaro beginnt zu verstehen, wie durch eine innere Verbundenheit mit den Zutaten, die Bohnenpaste einen wahrhaft genüsslichen Geschmack annimmt.

Das Geschäft boomt und Sentaro findet seine Lebenslust wieder, aber eines Abends steht die Inhaberin der Imbissbude vor der Tür und verlangt die Kündigung der alten Frau. Es sind Gerüchte über Tokues verformte Hände im Umlauf. Man sagt, sie habe Lepra und die Kundschaft bleibt aufgrund der Gerüchte bald weg.

Die alte Dame und Sentaro bereiten im Laufe des Filmes typische japanische Gerichte zu, werden ihnen aber auch wichtige Lebenslektionen geben. Ein wahrer filmischer Genuss!

8. Mein Nachbar Totoro (となりのトトロ)

Dieser Zeichentrickfilm aus dem Jahr 1988 der berühmten Ghibli Studios und handelt von zwei Schwestern, Satsuki und Mei, die mit ihrem Vater in ein ländliches Dorf ziehen, um näher an ihrer im Krankenhaus befindlichen Mutter zu sein. In der neuen Umgebung entdecken die Kinder übernatürliche Lebewesen, darunter auch Totoro. Zusammen mit ihm lernen die beiden Mädchen viel dazu, unter anderem den Respekt vor der Natur.

Der Film erhielt zahlreiche Preise und wurde von der Zeitschrift Empire sogar in der Liste der 500 besten Filme aller Zeiten mit aufgenommen.

Kurze Zusammenfassung: Japanische Filme zum Lernen

Wir haben heute einen kurzen Blick auf die besten Filme zum Japanisch lernen geworfen, die Sie sich ansehen sollten, wenn Sie tiefer in die japanische Sprache und Kultur eintauchen möchten. Hier ist noch einmal unsere Liste der Top 8:

1. Tampopo
2. Nokan – Die Kunst des Ausklangs
3. Godzilla
4. Unsere kleine Schwester
5. Die 7 Samurai
6. Die Reise nach Tokyo
7. Kirschblüten und rote Bohnen
8. Mein Nachbar Totoro

Wir hoffen, dass Ihnen dieser Artikel gefallen und Sie Lust bekommen haben, sich gleich einen von diesen Filmen anzusehen.