Wer Fremdsprachen lernt, weiß, dass sich Weihnachten weltweit, also Weihnachtstraditionen rund um die Welt von Land zu Land auch auf demselben Kontinent unterscheiden kann. Wenn Sie in eines der Länder aus unserem Beitrag reisen möchten, werden Sie vielleicht einen kleinen Kulturschock vermeiden, wenn Sie ein paar der folgenden Traditionen kennen. Oder Sie bleiben daheim und reisen jetzt von der Couch aus, mit einer heißen Schokolade oder einer Tasse Kaffee.
Letztes Update: 22. November 2023
Neben den verschiedenen Festtagsspeisen, die Sie in diesem Beitrag entdecken können, unterscheiden sich auch die verschiedenen Weihnachtsbräuche weltweit. Entdecken Sie im Folgenden die Traditionen in 8 verschiedenen Ländern. Weihnachten weltweit ist ein spannendes Thema und eine hervorragende Gelegenheit, um mehr über fremde Kulturen zu erfahren.
Weihnachten weltweit – Bräuche und Traditionen
Weihnachten auf dem amerikanischen Kontinent
Weihnachtstraditionen in Kanada
In Nordamerika, zu dem auch Kanada gehört, haben sich seit ein paar Jahrhunderten alle möglichen Kulturen gemischt. Der Beweis dafür, dass das Land kulturell zweigeteilt ist, sind in eine englisch- und eine französischsprachige Seite, die auch als Quebec bekannt ist. Die Weihnachtstraditionen kommen aus Frankreich und Großbritannien, aber es gibt auch eigene Traditionen.
Die Weihnachtstraditionen beginnen recht früh, etwa Ende November. In Quebec gibt es immer mehr Weihnachtsmärkte, auf denen Sie Kunsthandwerk der Einheimischen finden (auch indigene Kunst), Glühwein und heißen Cider trinken und süßes Gebäck essen können, einen Weihnachtsbaum bekommen und sogar Kutschenfahrten machen können …
Im ganzen Land gibt es gleichzeitig verschiedene Veranstaltungen: Weihnachtsmann-Paraden, Nussknackervorführungen, Lichterfestivals oder Weihnachtsbeleuchtung in den großen Städten, The Peak of Christmas im Norden von Vancouver, die Christmesse, die in Québec am Weihnachtsabend noch immer beliebt ist.
Die Québécois haben noch eine ganz eigene Weihnachtstradition, die seit einiger Zeit wieder in Mode kommt: die Anwesenheit von Heinzelmännchen in den Häusern. Diese kleinen Kobolde überprüfen, ob die Kinder brav waren und berichten dem Weihnachtsmann darüber. Tagsüber verharren sie unbeweglich, aber des Nachts erwachen sie und treiben allerlei Unfug. Diese Tradition wurde erfunden, um den Kindern die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen, aber auch die Erwachsenen müssen ihre Fantasie spielen lassen und sich Verrücktheiten ausdenken, welche die Heinzelmännchen angestellt haben könnten.
Das kanadische Weihnachtsessen findet am 24. Dezember statt. Ein traditionelles Gericht besteht aus Truthahn, Preiselbeerensoße, Fleischkuchen, Aufstrichen und nicht zu vergessen dem bekannten Weihnachtsbiskuit. Es gibt in vielen Häusern auch eine Weihnachtskrippe und man hört viel stimmungsvolle Musik.
Den 25. Dezember verbringen die Kanadier mit ihren Familien und ihren Freunden und organisieren zum Beispiel Hockeypartien auf dem lokalen Eislaufplatz. Am 26. Dezember ist Feiertag in Kanada und wird Boxing Day genannt. Es ist ein Tag, an dem alle Kanadier von großen Ermäßigungen in den Geschäften profitieren können.
Weihnachten in Mexiko
Die Festlichkeiten in Mexiko beginnen am 16. Dezember mit La Posada, die bis zum 24. Dezember andauert. Während dieser Feier muss man besonders gastfreundlich sein, denn es wird der Weg von Josef und Maria nach Bethlehem nachempfunden. Man stellt auch Bilder von Josef, Maria und Baby Jesus auf. Die Menschen singen zu dieser Zeit in der Familie und unter Freunden viel und auch die Texte haben mit Gastfreundschaft zu tun.
Die kleinen Mexikaner kennen den Weihnachtsmann nicht. Stattdessen bringt das Jesuskind die Geschenke, die am 25. Dezember geöffnet werden. Eine weitere Tradition besteht darin, am Weihnachtstag eine Piñata zu zerschlagen, die mit Obst und verschiedenen Köstlichkeiten gefüllt ist. Das Weihnachtsmahl nimmt man am Vorabend ein im Kreise der Familie. Traditionelle Gerichte sind Truthahn mit Gemüse und Rosinen, Apfelsalat mit Rosinen, heißer Tee oder Weihnachtspunsch und buñuelos, eine Art Krapfen als Nachspeise.
Die Feierlichkeiten gehen bis zum 6. Januar, wenn die Heiligen Drei Könige das Jesuskind aufsuchen. Die Kinder legen ihre Schuhe unter den Christbaum und bekommen Geld.
Weihnachtstraditionen in Europa
Weihnachten hat in jedem Land eigene Gebräuche und auch die Speisen, die man isst, unterscheiden sich. In Dänemark zum Beispiel tanzen die Kinder um den Baum und öffnen ihre Geschenke am Weihnachtsabend. Am 26. Dezember werden alle Dekorationen entfernt. Das scheint manchen seltsam. Sehen wir uns weitere Traditionen an!
Weihnachten in Spanien
In Spanien beginnt Weihnachten am 22. Dezember, wenn auch die Weihnachtslotterie stattfindet. Für den heiligen Abend, auch nochebuena genannt, kommen die Familien zusammen und teilen sich ein üppiges Mahl: Schwein, Truthahn oder Goldbrasse, je nachdem, wo man sich befindet, Suppe, Meeresfrüchte, turrón (eine Art Nougat), Mandelpastete und polvorones. Nach dem Abendessen geht man zur Messe. Die Geschenke werden nicht am 25. Dezember geöffnet, sondern am día de los Reyes, dem Dreikönigstag.
In Katalonien gibt es eine Tradition, die sich Tió de Nadal nennt. Man „füttert“ einen Baumstamm jeden Tag ab dem 8. Dezember und bedeckt ihn dann mit einem roten Tuch. Am 24. Dezember klopfen die Kinder dann auf ihn, um kleine Geschenke zu erhalten, wie Nüsse, Bonbons oder andere Leckereien.
Rumänien
Es gibt in Rumänien eine Tradition, die am 20. Dezember stattfindet: das Schweineschlachten. Diese Tradition geht auf die vorchristliche Zeit zurück, als die Menschen ihre Tiere den Göttern opferten, um ihnen für das vergangene Jahr zu danken. Nach der Schlachtung beginnen die Familien die typischen Weihnachtsspeisen zuzubereiten: Würste, caltabosi, tochitura und piftie.
Weihnachtslieder sind eine weitere Tradition zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, aber in Rumänien ein wenig anders. Die Sänger tragen schöne Kostüme, Glocken, Trommeln, aber auch Ruten, um böse Geister davonzujagen. In manchen Regionen tanz man zu diesen Liedern, so gibt es zum Beispiel einen Bären- und einen Ziegentanz. Die Kinder werden colindatori genannt („jene, die singen und marschieren“) und klopfen an Türen, um traditionelle Lieder zu singen, die colinde genannt werden. Dafür erhalten sie colaci, kleines Gebäck, Süßigkeiten oder Geld. Seine Türe nicht zu öffnen, wäre ein schlechtes Omen für das neue Jahr.
Weihnachten weltweit: Afrika
Afrika ist sehr groß und die Traditionen unterscheiden sich deutlich, je nach der offiziellen Religion des Landes. Muslimische Länder in Afrika feiern Weihnachten gar nicht. Die christlichen Länder feiern wie in Europa, aber es gibt einen Mangobaum statt einem Tannenbaum. Die Feier mag vielleicht andere Speisen beinhalten, aber allgemein bleibt Weihnachten gleich: eine Familienfeier mit Gesang und Geschenken. In Äthiopien feiert man genau wie bei uns!
Äthiopien
Wie auch die Ägypter und die Russen feiern die Äthiopier am 7. Januar. Davor fasten die Einheimischen 40 Tage, was Genna, Ledet oder Kollé genannt wird. 40 Tage lang isst man nur eine Mahlzeit pro Tag, ohne Fisch, Fleisch oder Eier. Am Weihnachtsabend ziehen sich die Äthiopier weiß an und ziehen dann von Kirche zu Kirche.
Danach finden sie sich zusammen und essen mit Familie und Freunden wat, d‘himbasha, Fladenbrot und trinken tej, ein aus Honig hergestelltes Getränk. Sie schenken sich Kleinigkeiten, wie zum Beispiel kleine Gebäckstücke. Also nichts besonders Ausgefallenes! Weihnachtsgeschenke sind nicht Teil der Kultur, auch wenn sich das langsam ändert.
Die Feierlichkeiten dauern bis zum 7. Januar, an dem die Männer Pferdeparaden vorführen und gug und gena spielen, eine Art Criquet. Laut einer Legende haben die Schafhirten von Nazareth dieses Spiel gespielt, als die Engel die Geburt Jesu verkündeten.
Weihnachten weltweit: Asien
Auch Asien ist ein riesiger Kontinent und es gibt viele unterschiedliche Traditionen und darunter oft keine Weihnachtsbräuche. Der Grund ist einfach, denn Weihnachten ist ein christliches Fest, welches in Nepal, der Türkei oder in Afghanistan zum Beispiel überhaupt nicht gefeiert wird. In Brunei ist es sogar verboten. Die Neujahrstraditionen sind dafür umso reicher und es wert, gesehen zu werden.
Russland
Wenn Sie zu Weihnachten in Russland sind, dann seien Sie nicht erstaunt, dass am 25. Dezember nichts Besonderes geschieht. Russland beginnt seine Feierlichkeiten mit dem neuen Jahr. Das christlich orthodoxe Land hatte von der Revolution bis 1991 verboten, Weihnachten zu feiern. So ist das Neujahr bei Weitem wichtiger als Weihnachten (am 7. Januar), das lediglich ein religiöses Fest ist.
Das Spektakel von Ded Moroz (Väterchen Frost) und Snegourotchka, seiner kleinen Tochter, die ihn begleitet, ist eine Tradition und die Kinder verteilen oft kleine Geschenke, meistens Bonbons. Es gibt auch zahlreiche Gebräuche, um das neue Jahr zu beginnen. So wird beispielsweise nicht geschlafen – um das neue Jahr mit Willenskraft zu beginnen, ein Tisch reich gedeckt – damit das neue Jahr Wohlstand und Fülle bringt, die Fenster und Spiegel geputzt usw. Der Regierungschef hält normalerweise eine Neujahrsansprache, die Glocken im Kreml klingen um Mitternacht und die Kinder bekommen am 31. Dezember Geschenke.
Es gibt besonders viele Speisen: Appetithäppchen, russischen Champagner, Salate, Aufstriche. Man versammelt sich mit Familie und Freunden.
Religiöses Weihnachten
Zu Weihnachten geht man hauptsächlich zur Messe. Der meiste Weihnachtsschmuck wird kunstvoll von Hand gemacht. Die große Kälte hält die Russen nicht davon ab, sich zu amüsieren: Es gibt Eislaufplätze, Eisskulpturen, man spaziert um die Paläste oder macht Ausflüge in der Pferdekutsche oder mit Schneemobilen. Sie haben die Qual der Wahl! Man kann nur eines sagen: Ziehen Sie sich zu Weihnachten in Russland warm an!
Japan
In Japan wird Weihnachten ein wenig anders gefeiert. Auch wenn die großen Städte alle hell beleuchtet sind, ist der 25. Dezember kein Feiertag. Weihnachten wird aber gefeiert. Nur nicht, um die Geburt Jesu zu feiern oder sich im Kreise der Familie zu versammeln! Weihnachten ähnelt ein wenig dem Valentinstag, denn die Japaner feiern an dem Tag gerne mit dem Partner oder Freunden. Sie gehen in ein Restaurant und essen zusammen.
Das Weihnachtsessen beinhaltet keinen Truthahn. Abgesehen davon, dass dieser schwer zu finden ist, essen die Japaner gerne Backhuhn. Es gibt auch raffiniertere Menüs und Geschenke. Ein traditionelles Weihnachtsdessert in Japan ist eine Art Erdbeertorte namens kurisumasu keki.
Nur die Christen, und davon gibt es wenige im Land, feiern Weihnachten mit einem Tannenbaum. Auch den Weihnachtsmann gibt es nicht. Er tritt in Form von Hotei oder Hoteisho auf, einem der sieben Götter des Glücks.
Weihnachten weltweit: Australien (Ozeanien)
Weihnachten in Australien verspricht eine Feier in sommerlicher Hitze! Daher gehen auch viele Australier schwimmen oder an den Strand, bevor sie im Kreise der Familie essen. Man organisiert Barbecues am Pool und genießt das schöne Wetter.
Wenn Sie zu Weihnachten in Australien sind (sollten Sie unbedingt unseren Beitrag zum australischen Slang lesen, um sich Downunder erfolgreich zu verständigen), dann wird Ihnen das sonnige, schöne Wetter um die Jahreszeit vielleicht fremd vorkommen, aber gleichzeitig werden Sie auch klassische Weihnachtstraditionen wie Weihnachtsbäume und den Weihnachtsmann, Christmas Crackers (kleine Tüten mit Späßen und Zitaten gefüllt) oder den üblichen Austausch von Geschenken finden …
In der indigenen Kultur der Aborigines entspricht der Monat Dezember der Wiedergeburt der Fauna und Flora nach der Trockenzeit. Die meisten feiern Weihnachten und schmücken einen Weihnachtsbaum. Es ist aber auch eine Gelegenheit, um sich zu versammeln und beim Tanzen der Toten zu gedenken.
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