Verschiedene Weihnachtsgerichte weltweit können gewaltig voneinander variieren. Beim Sprachenlernen ist es nicht uninteressant, die Bräuche in anderen Ländern und Kulturen zu kennen. Bei diesen Gerichten kommt es natürlich darauf an, welche Nahrungsmittel oder natürlichen tierischen Ressourcen es im Land gibt bzw. welche traditionellen Gerichte entweder bewahrt oder neu im Land eingeführt wurden. Wir nehmen Sie heute mit auf einen kulinarischen Spaziergang durch die Welt und entdecken, welche Weihnachtsgerichte es in anderen Regionen zur besinnlichsten Zeit des Jahres gibt.
Also los gehts! Machen wir uns auf und entdecken wir jetzt gemeinsam die verschiedenen Leckereien, die weltweit zum Weihnachtsfest genossen werden.
Weihnachtsgerichte weltweit
Was kommt eigentlich in anderen Ländern auf den Tisch zu Weihnachten? Die Japaner lieben es bequem und bestellen gerne, während in anderen Ländern großer Aufwand betrieben wird, um allen ein schönes und schmackhaftes Fest zu bescheren. Und wenn wir sagen schmackhaft, dann trifft das sicherlich nicht auf alle Personen zu, denn es gibt weltweit wirklich ausgefallene Weihnachtsgerichte weltweit mit für uns zum Teil eher unappetitlichen oder zumindest ungewöhnlichen Zutaten.
Exotische und ausgefallene Weihnachtsgerichte weltweit
Der äthiopische Doro Wat-Eintopf
In Äthiopien sind fast 63 % der Bevölkerung Christen, die meisten orthodoxen Glaubens. Das äthiopische Weihnachten, Ganna genannt, beginnt mit einer Fastenzeit, die 43 Tage dauert. Diese wird dann mit der äthiopischen Nationalspeise gebrochen, dem rooster doro wat, einem pikanten Hühnereintopf mit hart gekochten Eiern. Dazu gehört die einheimische Variante eines indischen Currygewürzes, Berberegewürz genannt, welches eine Mischung aus Kardamom, Koriander und Bockshornklee sowie Paprika, Ingwer, Zimt und Chili ist. Serviert wird das Mal mit viel geklärter Butter und dem typischen Fladenbrot namens Injera.
In Brasilien gibt es Kabeljau, Truthahn und Farofa
Das brasilianische Weihnachtsabendessen dauert meist bis in die frühen Morgenstunden und umfasst oft bacalhau (gesalzenen Kabeljau), einen Truthahn- oder Hühnerbraten und Beilagen wie Kohl mit Knoblauch und Kartoffelsalat. Dazu gehört auch farofa, eine Mischung aus geröstetem Maniokmehl mit Butter und Knoblauch bzw. auch geräuchertem Speck und Walnüssen.
Friedensäpfel in China
China ist zwar kein christliches Land und deshalb wird Weihnachten dort, wie in Japan, nicht traditionell gefeiert, aber westliches Weihnachten wird unter jungen Chinesen immer beliebter. Diese haben eine eigene Tradition ins Leben gerufen: Weihnachtsäpfel! Es handelt sich um Äpfel, verziert mit Nachrichten, in farbenfrohes Papier gewickelt, die auch „Friedensäpfel“ genannt werden und mit denen man seinen Lieben Zuneigung bekundet.
Traditionelle europäische Weihnachtsgerichte
Julesild in Dänemark
Hering wird zwar in Dänemark das ganze Jahr über gegessen, aber für dieses Weihnachtsgericht werden natürlich besonders spezielle Zutaten verwendet: Julesild-Hering wird mit Zimt, Nelken und Sandelholz gewürzt und bei traditionellen Weihnachtsessen (Julefrokost genannt) als Vorspeise verzehrt. Das Julefrokost ist ein fester Bestandteil der dänischen Advents- und Weihnachtszeit und findet am 1. und 2. Weihnachtstag um die Mittagszeit statt. Julesild schmeckt besonders mit rugbrød (dänischem Roggenbrot) und hausgemachter Tartarsauce sowie Räucherlachs und Pökelfleisch.
In England gibt es natürlich Christmas Pudding
Der Ursprung dieses Weihnachtsgerichts geht ins 14. Jahrhundert zurück. Damals aß man in der Fasten- und Adventszeit einen Milchbrei, frumenty genannt, mit Früchten, Nüssen, Haferflocken. Den Brei, dem man manchmal auch Alkohol beimischte, wurde bereits mehrere Wochen vor Weihnachten vorbereitet. Es brachte angeblich Glück, wenn man ihn umrührte und sich etwas wünschte. Zu Weihnachten versteckte man in ihm auch kleine Objekte mit symbolischer Bedeutung, z. B. Münzen, die dem glücklichen Finder Wohlstand bescheren sollten. Heute mischt man dem traditionellen englischen Christmas Pudding natürlich derartiges nicht mehr bei, aus hygienischen Gründen und um zum Beispiel ausgebrochene Zähne zu vermeiden!
Finnische Lanttulaatikko
Finnland tischt zu Weihnachten mit gebratenem Schinken, geräuchertem Fisch und rotem Rübensalat groß auf. Dazu gehört unbedingt eine Kasserole: Lanttulaatikko besteht aus pürierten Kohlrüben mit fettiger Sahnecreme, Muskatnuss und Rübensirup, überstreut mit in Butter goldgebräunten Brotkrümeln.
Polnische Pierogi und Barszcz
In Polen gibt es ein fleischfreies Weihnachtsmahl, dessen 12 Gerichte die 12 Aposteln und 12 Monate des Jahres symbolisieren: Dazu gehören traditionellerweise Karpfen, Pierogi (gefüllte Teigtaschen) und eine Auswahl an Süßspeisen mit Obst und Mohn. Auch eine rote Rübensuppe namens barszcz für die Rote Bete in einer Gemüsebrühe gekocht werden, darf auf keinen Fall fehlen. Diese wird mit Essig und Knoblauch gewürzt und dann abgeseiht. Dazu gibt es kleine, mit Pilzen gefüllte Teigtäschchen namens uszka (dt. Öhrchen).
Die katalonische Sopa de galets
In Katalonien gibt es zu Weihnachten eine Fleischsuppe mit muschelförmiger Pasta namens sopa de galets. Die Grundlage bildet eine Brühe aus Rindfleisch, Schinken, Schweinsfuß und Hühnerbrust plus Gemüse. Diese wird mehrere Stunden bei niedriger Hitze gekocht. Danach fügt man noch mehr Rind- und Schweinefleisch in Klößchenform und galets (katalonische Pasta in Muschelform) hinzu.
In Italien und den USA gibt es Fisch
Basierend auf dem „Festmahl der sieben Fische“ und der symbolischen Bedeutung der Zahl 7 in der Bibel stammt dieses Weihnachtsgericht aus Süditalien, dessen Küste bekannt ist für ihren Fischreichtum. Die Tradition wurde Ende des 19. Jahrhunderts nach Amerika exportiert, wo sie von vielen italoamerikanischen Familien noch immer gefolgt wird. Es stehen also viel Fisch und andere Meeresfrüchte auf dem süditalienischen und italoamerikanischen Weihnachtsmenü.
Smalahove und Pinnekjøtt in Norwegen
Smalahove ist eine Weihnachtsspeise aus dem Westen Norwegens und sicher nichts für empfindliche Gemüter: Es handelt sich nämlich um einen Schafskopf. Dieser wird in zwei geteilt, das Gehirn entfernt und dann zuerst eingelegt und nach zwei Tagen gesalzen, getrocknet und geräuchert und mit Kartoffeln und Kohlrüben serviert. Die Augen und Ohren werden zuerst verspeist, da sie als Delikatesse gelten.
Wenn Ihnen das zu wild ist, dann können Sie auch Lammrippchen aus dem Holzofen essen: Pinnekjøtt wird zuerst geräuchert und dann langsam über Birkenholz gekocht. Das saftige, weiche Fleisch passt gut zu Möhrenpüree und Preiselbeermarmelade. Dazu genehmigt man sich einen Schluck akevitt, einen skandinavischen Schnaps mit Fenchel, Kümmel und Sternanis.
Weihnachtsgerichte weltweit
Mattak und Kiviak in Grönland
Mattak stammt von den Inuit, den Ureinwohnern Grönlands und besteht aus einem Stück Narwal oder Weißwal mit Tran. Das Fleisch wird in Stücke geschnitten und in mundgerechten Portionen serviert. Dazu gibt es oft kiviak, aus einem kleinen arktischen Vogel namens Alkvogel, der zum Fermentieren mehrere Monate in Seehundhaut gewickelt vergraben wird. Das ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack!
Sorpotel und Sana in Goa
Der indische Bundesstaat Goa stand Jahrhunderte lang unter portugiesischer Herrschaft, und das zeigt sich auch in den dort herrschenden portugiesischen Bräuchen: Zu Weihnachten isst man in Goa sorpotel, einen scharfen Eintopf aus Schweinefleisch, welcher bei niedriger Hitze gekocht wird. Gewürzt wird er mit Zimt, Kumin und Kaschmir Chilis. Dazu gibt es sana, Reiskuchen mit Kokoslikör.
Kentucky Fried Chicken in Japan
Japaner lieben westliche Bräuche, so auch zu Weihnachten. In Japan wird tatsächlich frittiertes Hühnchen zu Weihnachten gegessen! Und zwar nicht irgendeines, sondern fried chicken der amerikanischen Fast food Kette KFC. Diese ungewöhnliche Weihnachtstradition begann in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts und ist mittlerweile zu einem fixen Teil der japanischen Weihnachtsfeierlichkeiten geworden. Man muss sich also keine großen Sorgen machen, was man kocht, bestellt aber besser schon vor, denn mehr als 3,5 Millionen japanische Familien folgen jährlich dieser Tradition.
Mexikanischer Weihnachtspunsch
Der mexikanische ponche navideño ist ein beliebtes Weihnachtsgetränk aus Früchten. Man kocht dazu Guaven und Äpfel in Wasser mit Rohzucker, Zimt und Hibiskus. Der Weihnachtspunsch wird vor allem in der Zeit vor Weihnachten, las posadas genannt, serviert. Es handelt sich dabei um eine einwöchige Feier im Gedenken an Joseph und Marias Reise von Nazareth nach Bethlehem. Die alkoholische Version des Getränks heißt ponche con piquete und enthält meist einen Schuss Tequila oder Brandy.
Bibingka in den Philippinen
Nach der Mitternachtsmette misa de gallo genannt, isst man auf den Philippinen gerne bibingka, einen teigigen Reiskuchen mit Kokosmilch, Butter und Eiern. Besonders feine Varianten dieses Weihnachtsgerichts beinhalten Schmelzkäse, Enteneier und geraspeltes Kokosfleisch. Man bereitet bibingka traditionellerweise in einem Tontopf über heißer Kohle zu, aber dieses Gericht gelingt natürlich auch in einem normalen Backofen.
Cелёдка под шубой in Russland
Hering unter dem Pelzmantel? Genau so heißt dieses Weihnachtsgericht aus Russland ins Deutsche übersetzt. Aber keine Sorge, denn Sie müssen nicht wirklich Pelz essen. Vielmehr handelt es sich um eingelegten Hering unter einer Schicht von Kartoffeln, Möhren, Rote Bete und Zwiebeln mit Mayonnaise, abgerundet mit gekochten Eiern ganz oben rauf. Seljodka pod schuboi ist unheimlich beliebt als Partygericht, so auch auf Weihnachtsfeiern.
Mopane Würmer und Malva Pudding in Südafrika
Mopane Raupen stammen von einem Nachtfalter, Gonimbrasia Belina genannt. Man findet sie zur Weihnachtszeit zahlreich vor, obwohl die Ernte bereits im November beginnt. Frische Raupen werden gern frittiert mit Zwiebeln, Tomaten und Chili gegessen. Man kann sie auch trocknen und das ganze Jahr über aufbewahren.
Falls Sie es nicht so haben mit Insektenlarven, empfiehlt sich ein anderes südafrikanisches Weihnachtsgericht: Malva Pudding ist ein Biskuitkuchen mit Aprikosenmarmelade, dem oft Brandy oder Amarula Cremelikör hinzugefügt wird. Der noch heiße Kuchen wird mit süßer Buttercremesoße übergossen, was ihm eine besonders klebrige Konsistenz verleiht.
Pan de jamón in Venezuela
Anfang des 20. Jahrhunderts erfand man in einer Bäckerei in Caracas ein herzhaft gefülltes, vom Teig her leicht süßliches Brot namens pan de jamón, das traditionellerweise am Weihnachtsabend serviert wird. Es handelt sich um einen zum Essen in Scheiben geschnittenen länglichen Brotlaib aus Blätterteig, gefüllt mit Bratenschinken, Rosinen und grünen Oliven, manchmal auch mit Käse, der oft zusammen mit anderen Speisen gegessen wird, z. B. mit hallacas (Maisteig mit Fleischfüllung aus Rind, Schwein oder Huhn und ebenfalls grünen Oliven, und/oder Kapern sowie Zwiebeln) oder dulce de lechoza (ein süßes Dessert aus in Zucker eingelegter grüner Papaya).
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