Wo spricht man Portugiesisch und in welchen Ländern wird diese Sprache eigentlich, außer in Portugal, noch gesprochen? Wer sich jetzt nur noch an Brasilien erinnern kann, wird heute einiges dazulernen. Von den 53 Ländern, die in der Vergangenheit von den Portugiesen kolonialisiert wurden, ist Portugiesisch in 9 die Amtssprache. Um herauszufinden, welche das sind, sollten Sie jetzt weiterlesen!


wo spricht man Portugiesisch

Auf unserem Blog sprechen wir viel darüber, wie wichtig es ist, Englisch zu lernen, um sich auf der Welt verständigen zu können. Aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht, wie weit Sie kommen könnten, wenn Sie Portugiesisch sprechen würden? Auf Portugiesisch kann man auf vier Kontinenten in insgesamt neun Ländern kommunizieren, denn dort ist Portugiesisch jeweils die Amtssprache.

Wo spricht man Portugiesisch?

Regionen wie Macau (in China), Goa, Daman und Diu (in Indien), Malakka (in Malaysia), die Flores Inseln (in Indonesien) und die ABC-Inseln (in der Karibik) haben wir dabei noch gar nicht mitgerechnet.

 

Länder, in denen Portugiesisch die Amtssprache ist:

  • Brasilien
  • Angola
  • Mosambik
  • Portugal
  • Guinea-Bissau
  • Osttimor
  • Äquatorialguinea
  • Kap Verde
  • Sao Tome und Principe

 

Wo spricht man Portugiesisch – erfahren Sie mehr!

Angola (Afrika)

Die Portugiesen kolonialisierten das seit 1975 unabhängige Land im 15. Jahrhundert. Heute hat es fast 32 Millionen Einwohner. Knapp 85 % der Bevölkerung gibt an fließend Portugiesisch zu sprechen. Portugiesisch ist auch die einzige Amtssprache des Landes.

Der Rest der angolanischen Bevölkerung spricht eine der lokalen Sprachen, zu welchen Umbundo, Kimbundu, Kongolesisch, Chócue, Vambunda und Cuanhama gehören. Dazu kommen noch andere Regionalsprachen, die von verschiedenen Gemeinschaften gesprochen werden.

 

Brasilien (Südamerika)

Brasilien ist das größte portugiesischsprachige Land (gemessen an der Fläche und an der Einwohnerzahl) und hat Portugiesisch als Amtssprache. Unter den portugiesischsprachigen Ländern ist es das einzige, dass auf dem amerikanischen Kontinent liegt. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass Spanien die meisten Länder des amerikanischen Kontinents kolonisiert hat.

Portugiesisch ist auch die am weitesten verbreitete Sprache in Brasilien, es ist jedoch bei Weitem nicht die einzige Sprache, die im Land gesprochen wird. 2010 zählte die Volkszählung weitere 274 verschiedene Sprachen, die von 305 indigenen ethnischen Gruppen im Land gesprochen werden.

Darüber hinaus gibt es bedeutende Gemeinschaften, die Dialekte des Deutschen und des Italienischen sprechen. Die meisten dieser Städte befinden sich im Süden des Landes, wie zum Beispiel Pomerode im Bundesstaat Santa Catarina.

In Brasilien sprach man zum Zeitpunkt der Entdeckung der Territorien Brasiliens Schätzungen nach über tausend Sprachen. In den Anfangsjahren der Kolonisierung wurden auch von den Portugiesen, die sich in Brasilien niederließen, indigene Sprachen gesprochen. Damals nahmen die Siedler eine Mischsprache an, die auf der Tupi-Sprache beruhte und Nheengatu genannt wurde.

 

Kap Verde (Afrika)

Das europäische Standardportugiesisch ist hier die Sprache der Medien und es ist auch die Variante des Portugiesischen, die in den kapverdischen Schulen gelehrt wird. Ein großer Teil der Bevölkerung dieses afrikanischen Landes spricht jedoch auch Kapverdisches Kreolisch.

Kap Verde (oder Nabu Verdi, wie der Name des Landes im Volksmund ausgesprochen wird) besteht aus 10 Inseln im Atlantischen Ozean, etwa 450 Kilometer vom afrikanischen Kontinent entfernt. Das Land war bis 1975 eine Kolonie Portugals.

 

Wo spricht man Portugiesisch? In Guinea-Bissau (Afrika)!

Dieses afrikanische Land war bis 1973 eine portugiesische Kolonie. Als es seine Unabhängigkeit ausrief, änderte es seinen Namen von Portugiesisch-Guinea in Guinea-Bissau.

Laut der Volkszählung von 2009, der letzten verfügbaren offiziellen Information, sprechen 46,3 % der Stadtbevölkerung Portugiesisch. Auch etwa 15 % der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten spricht Portugiesisch. Fast die gesamte Bevölkerung spricht jedoch auch ein Kreolisch portugiesischen Ursprungs.

Französisch ist die am meisten verbreitete Fremdsprache im Land. Guinea-Bissau ist auch ein Nachbarland französischsprachiger Länder wie Senegal und der Republik Guinea. Wahrscheinlich sprechen aufgrund des Einflusses dieser Länder etwa 10 % der Stadtbevölkerung Guinea-Bissaus diese Sprache.

Das Land im Nordwesten Afrikas ist voller Attraktionen für alle, die paradiesische Strände lieben. Die wichtigste Touristenattraktion in Guinea-Bissau ist jedoch der Bissagos-Archipel, eine Gruppe von 88 Inseln, die ein von der UNESCO geschütztes Naturreservat bilden.

 

Äquatorialguinea (Afrika)

Die Portugiesen eroberten und beuteten das in Afrika gelegene Gebiet von Äquatorialguinea 1471 aus. Das Land bliebt bis 1778 eine portugiesische Kolonie, wurde dann aber bis 1968 von Spanien kontrolliert.

2010 wurde Portugiesisch von der Regierung zur dritten Amtssprache des Landes nach Spanisch und Französisch erklärt, um die volle Mitgliedschaft der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (Comunidade dos Países de Língua Portuguesa – CPLP) zu erzielen.

Spanisch ist jedoch nach wir vor die Hauptsprache. Etwa 90 % der fast 1,5 Millionen Einwohner sprechen Spanisch. Es ist auch die Sprache, die Schulen im ganzen Land als Unterrichtssprache verwenden.

 

Mosambik (Afrika)

Mosambik ist das zweitbevölkerungsreichste portugiesischsprachige Land in Afrika und hat etwas mehr als 31 Millionen Einwohner. Die meisten Medien des Landes haben ihr Programm ausschließlich auf Portugiesisch.

Portugal annektierte das Land 1505 und es blieb bis 1975 eine portugiesische Kolonie. Portugiesisch ist die einzige Amtssprache des Landes. Viele Mosambikaner sprechen aber auch Macua, Tsonga oder Sena, die zu den Sprachen der Ureinwohner Mosambiks gehören.

Mosambik ist berühmt für seine natürliche Schönheit. Eine der Hauptattraktionen ist die Ilja de Moçambique (Teil des Unesco-Weltkulturerbes). Weitere erwähnenswerte Touristenattraktionen sind der Nationalpark Gorongosa, der Bazaruto-Archipel und der Malawisee.

wo spricht man Portugiesisch - in Angola, zum Beispiel

 

Portugal (Europa)

Die rund 10,6 Millionen Portugiesen sprechen Portugiesisch. Das Gebiet Portugals wurde einst von verschiedenen alten Völkern wie den Kelten, den Galiziern und den Lusitanern bewohnt. Im Laufe der Geschichte war es auch Teil der Römischen Republik und wurde von germanischen Völkern und den Mauren besetzt.

Portugiesisch wurde um 13. Jahrhundert als offizielle Sprache des Landes eingeführt und wird im ganzen Land gesprochen. Es wird jedoch geschätzt, dass etwa 15 000 Menschen Mirandés (lhéngua mirandesa) als Zweitsprache sprechen. Das Mirandés, das sich von einer Sprache des Königreichs León ableitet, wird nur auf dem Land gesprochen und ist nur in einem einzigen Dorf, dem Ort Pickte, die vorherrschende Sprache.

Portugal ist in Europa der einzige Vertreter jener Länder, in denen Portugiesisch Amtssprache ist. Die Sprache ist jedoch eng mit dem Galizischen verwandt. Galizisch ist eine der Amtssprachen von Galizien, einer Region im Norden Spaniens.

 

São Tomé und Principe (Afrika)

São Tomé und Principe ist eine Insel an der äquatorialen Westküste Zentral-Afrikas. Die Portugiesen entdeckten sie 1940 und sie blieb bis 1975 eine portugiesische Kolonie. Mit etwas mehr als 212.000 Einwohnern ist sie das bevölkerungsärmste lusophone (portugiesischesprachige) Land.

Portugiesisch ist die Alltagssprache von 99 % der Einwohner São Tomé und Principes. Darüber hinaus bekommt man auch kapverdisches Kreolisch und Angolanisch (eine weitere Kreolsprache, die auf Portugiesisch basiert) von der lokalen Bevölkerung zu hören.

 

Osttimor (Asien)

Osttimor ist eines der jüngsten Länder der Welt und nimmt den östlichen Teil der Insel Timor ins Südostasien ein. Bis 2002, als es seine Unabhängigkeit von Portugal erklärte, was das Land als Portugiesisch-Timor bekannt.

Laut der Verfassung des Landes, die mit der Unabhängigkeit verkündet wurde, hat Osttimor zwei Amtssprachen. Portugiesisch teilt diesen Status mit Tetum, das als „Nationalsprache“ von Osttimor gilt. Obwohl Tetum die am weitesten verbreitete Sprache ist, gibt es mindestens 15 weitere Landessprachen, die in Osttimor verwendet werden.

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