Ist es die japanische Kultur, die Sie fasziniert und weshalb Sie sich dafür entschieden haben, Japanisch zu lernen? Dann haben Sie sicherlich schon einmal davon geträumt, nach Japan zu reisen. Aber zu welcher Jahreszeit und was sollte man sich am besten ansehen? In diesem Artikel werden wir Ihre Fragen beantworten und Ihnen anhand dreier Wunderwerke einen Vorgeschmack auf die japanische Kultur geben.


japanische Kultur

Die japanische Kultur entdecken

Blühende Kirschbäume, flammenrote Ahornbäume und fliehende Maiko-Silhouetten im Gion-Viertel in Kyōto. Unzählige Postkartenmotive lassen uns von Reisen in dieses kontrastreiche Land träumen. Sehen wir uns zunächst einmal kurz die geografische Einteilung Japans an und betrachten jene Orte, die Sie unbedingt sehen müssen sowie die wunderbaren Weltkulturerbestätten des Landes.

 

Japan, ein von verschiedenen Klimazonen und Landschaften geprägtes Land

Japan ist ein Archipel, der sich aus 6852 Inseln zusammensetzt, deren 4 Hauptinseln Hokkaidō, Honshū, Shikoku und Kyūshu heißen. Diese 4 machen 95 % der Oberfläche des Landes aus. Der längliche Archipel erstreckt sich über 3000 km entlang der Ostküste Chinas im Pazifischen Ozean. Dadurch ist er geprägt von unterschiedlichen Klimazonen. Die Insel Hokkaido im Norden hat gemäßigtes Klima mit strengen verschneiten Wintern, während die Südspitze in Okinawa ein quasi tropisches Klima hat.

Das Land ist zwar eher schmal, birgt aber eine Vielzahl an Landschaften. Und diese kontrastreichen Landschaften bergen sowohl Naturwunder in sich als auch Wunder der Kultur. Was sollte man sich unter diesen zahllosen Reisemöglichkeiten auf jeden Fall ansehen, wenn man in Japan ist?

Entdecken wir jetzt drei Wunder der japanischen Kultur.

 

Kyōto – ehemalige Landeshauptstadt und Wiege der japanischen Kultur

Wenn Sie ins Herz der japanischen Kultur und Geschichte eintauchen wollen, dann müssen Sie zweifelsohne nach Kyōto. Diese Stadt im Süden Honshus liegt in der Region Kansai und gehört zum städtischen Großgebiet Keihanshin (Osaka-Kobe-Kyoto). Die früher Heian-kyō (Hauptstadt des Friedens und der Ruhe) genannte Stadt war die Hauptstadt des japanischen Kaiserreiches zwischen 794 und 1868. Sie ist noch immer die wichtigste Kultur- und Religionserbestätte des Landes.

 

Der Weg der Philosophie

Mit seinen 2000 Tempeln, seinen Heiligtümern und Palästen (Kyōto-gosho, Heian-Palast, Ōmiya-Palast), seinen Brücken, Gärten, seiner Architektur, gilt Kyoto als Kulturhauptstadt Japans. Unter den zahllosen möglichen Besichtigungen ist meiner Meinung nach einer ein MUSS: der Pfad der Philosophie – Tetsugaku no Michi.

Der Spaziergang führt um den Biwa See. Der Pfad wurde zu Ehren des Philosophen Kitarô Nishida nach diesem benannt, denn er spazierte dort täglich in Meditation versunken zwischen dem Ginkakuji (Silber-Pavillon) im Norden und dem Eikan-do Zenrin-ji Tempel im Süden hin und her. Der Pfad leuchtet je nach Jahreszeit in anderen Farben und jede besitzt einen besonderen Charme. Allerdings ist die Landschaft zur Kirschblüte im Frühling besonders spektakulär.

japanische Kultur

Das Gion Viertel

Gion ist ein historisches Viertel in Kyōto, das im Herzen der Stadt liegt. Der Bezirk wurde Zwischenstation erbaut für die Reisenden und Besucher des Yasaka-jinja Heiligtums. Dadurch wurde er zu einer sehr beliebten Zone, in der man wichtige Symbole japanischer Tradition bestaunen kann: die Geishas. In Gion findet man zahllose Ochaya, Teehäuser, in denen die sogenannten Maikos (Geishas in Ausbildung) sowie bereits vollendete Geishas ihren Beruf ausüben und dort pure japanische Tradition verkörpern.

 

Der Berg Fuji, Naturwunder und Ikone Japans

Im UNESCO-Weltkulturerbe gelistet, ist der Berg Fuji (der übrigens ein Vulkan ist) mit seinem beeindruckenden Gipfel das Symbol Japans. Seine kegelartige Form macht ihn einzigartig, sein Gipfel ist den Großteil des Jahres mit Schnee bedeckt. Er gilt seit dem 7. Jahrhundert als heiliger Berg und sein Gipfel als spiritueller Ort, den unzählige Japaner immer wieder besteigen.

 

Ein heiliges Symbol der japanischen Kultur

Der Berg Fuji ist seit den Anfängen der Geschichte Japans ein heiliges Symbol des Landes der aufgehenden Sonne. Es ist interessant, dass der Berg sowohl eine kulturelle als auch natürliche Ikone Japans ist. Die Japan eigene Religion, der Schintoismus, steckt voller animistischer Symbole, das bedeutet, dass die Natur und ihre Elemente Orte sind, an denen Kami leben, göttliche Wesenheiten oder Shinto-Geister.

 

Eine Quelle künstlerischer Inspiration

Die Faszination, die der Berg Fuji auf das japanische Volk ausübt, zeigt sich auch in der Kunst. Zu den berühmtesten Künstlern, die den Berg als Motiv verwenden, gehört der Schnitzkünstler und Maler Hokusai mit seiner illustren Serie von 36 Blickwinkeln auf den Fujiberg, welche im Jahr 1830 entstanden ist.

Der Berg Fuji

Der Aufstieg auf den Berg Fuji

Wenn Sie den Fuji besteigen möchten, dann ist die beste Jahreszeit dafür Ende Juli bis Anfang September. Befahrbare Straßen reichen bis zur fünften Bergstation, was heißt, dass Sie auch bis dorthin einen Bus oder ein Taxi nehmen können. Danach müssen Sie etwa 8 Stunden lang zu Fuß wandern, bis Sie die 10. Station und somit den Berggipfel erreichen. Sie haben dazu die Wahl zwischen verschiedenen Wanderwegen, aber der Yoshida Pfad ist die beliebteste Route. Es wird empfohlen, dass Sie mit einem Bergführer gehen, wenn Sie kein erfahrener Alpinist sind. Der Sonnenaufgang, den Sie vom Gipfel aus beobachten können (auf Japanisch Goraiko genannt), ist von solcher Schönheit, dass sich alle Anstrengungen des Aufstiegs auszahlen werden!

 

Hanami – Wunder des Frühlings

Das dritte Wunder Japans, das ich hier präsentieren möchte, ist ein im Land einzigartiger Moment des Jahres: die Kirschblüte.

Im Frühling verfärben sich zahllose Kirsch- und Pflaumenbäume in Farbpaletten von Hellrosa bis lebendigem Magenta. Für die Japaner ist dies eine Gelegenheit, sich in Parks und die Flussufer entlang zu versammeln und die Rückkehr des Frühlings zu zelebrieren.

Diese Tradition verkörpert besonders gut die japanische Kultur und nennt sich Hanami. Sie geht auf die Nara Periode (710-794) zurück und ist bis heute unglaublich populär. Die Blütezeit dauert ungefähr zwei Wochen und symbolisiert gleichzeitig die Erneuerung des Lebens und seine Flüchtigkeit.

Nanami - japanische Kultur

Wie man Hanami am besten genießt

Hanami wird allgemein mit großen Picknicks gefeiert, zusammen mit Freunden, Kollegen oder der Familie. Die Japaner lieben es, sich in großen Gruppen unter den blühenden Bäumen zu treffen und Hanami-Bentos zu verspeisen (eine Lunchbox mit farbenfrohen saisonalen Inhalten) sowie auch sogenannte Hanami-Dango (gefärbte Klebreisbällchen). Diese Picknicks gestalten sich sehr feierlich und es mangelt nicht an Bier und Sake!

Yozakura wird das nächtliche Bestaunen der Kirschbäume genannt und ist ebenfalls ein Volksbrauch. Zahlreiche Nationalparks und normale Parks bleiben der Öffentlichkeit exklusiv während dieser Jahreszeit zugänglich. Die Kirschbäume werden dazu beleuchtet, damit man ihre Schönheit auch des Nachts bewundern kann.

 

Die besten Orte, um sich die Blüten anzusehen

Einer der besten Orte, um Hanami zu genießen, ist der Berg Yoshino Senbonzakura in Nara. Er ist vollständig mit Kirschbäumen bedeckt und bietet einen atemberaubenden Ausblick zu dieser Jahreszeit.

Ei weiterer wunderbarer Ort ist bei Miharu Takizakura in Fukushima. Es handelt sich um einen riesigen Trauerweiden-artigen Kirschbaum, der über 1000 Jahre alt ist und als nationaler Naturschatz anerkannt wurde. Im April kommen haufenweise Menschen aus aller Welt, um diesen Giganten zu bestaunen. Er befindet sich zwar weit weg vom Stadtzentrum, ist es aber wert, den Weg zurückzulegen!

Wenn Sie die Möglichkeit haben, während der kurzen Kirschblütensaison in Japan zu sein, dann besuchen Sie einen dieser berühmten Orte oder gehen Sie in den nächstgelegenen Park mit Kirschbäumen, um mit den Japanern Hanami zu feiern!

 

Die japanische Kultur – eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration

Japan ist eine einzigartige Destination für Naturschönheiten und kulturellen Reichtum. Auch wen sich die Zahl der Wunder Japans nicht auf drei begrenzen lässt, hoffen wir, dass Ihnen dieser Artikel hilft, Ihre Japanreise entsprechend zu planen. Teilen Sie Ihre Eindrücke mit uns und erzählen Sie uns von weiteren Orten in Japan, von denen Sie denken, dass man sie unbedingt sehen muss.

Um noch weiter zu gehen beim Entdecken der japanischen Kultur und Sprache

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, sehen Sie sich auch folgende Blog-Artikel zum Thema Japan an:

Treten Sie außerdem jetzt gleich unserer Sprachgemeinschaft bei, um keine Informationen mehr rund ums Sprachenlernen zu verpassen. Zahlreiche Abonnenten profitieren jetzt schon von den großartigen Tipps und Tricks, die unser Team aus Sprachexperten mit Ihnen teilt. Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter oder abonnieren Sie unseren Kanal auf YouTube und verbessern Sie ab sofort Ihre Sprachkenntnisse mit unseren Videos. Vergessen Sie nicht Ihre Benachrichtigungen einschalten, damit Sie keines unserer tollen Lernvideos verpassen. Geben Sie unserem heutigen Artikel ein „Gefällt mir“ oder folgen Sie uns!

Bis zum nächsten Mal!